Sa 28 Jun 2008
Die Hagelkörner haben in die Blätter der Rosen und der Hosta grosse Löcher geschlagen. Am Familientisch wird über den Einsatz von Hagelraketen, (gehören zu den helvetischen Errungenschaften), diskutiert. 2nd, male weiss zu berichten, dass die Hagelabwehrverbände an Mitgliederschwund litten und deshalb viel weniger Raketen gezündet würden als früher. Ausserdem sei es wissenschaftlich nicht erwiesen, dass diese Dinger überhaupt von Nutzen seien.
Ich erinnere mich an die heftigen Gewitter in meiner Jugend, als der Donner über die Voralpen rollte – vom Niesen bis zum Gantrisch – und ein gelber Himmel über uns hing. Dann kamen die Mannen mit den Raketen und wir Kinder fühlten uns trotz der unheimlichen Explosionen geborgen und beschützt. Mit der Bitte um einen blogk-Beitrag zu diesem interessanten Thema stosse ich aber auf Granit Hagel. Das habe man alles schon in der Zeitung lesen können.
Soll das nun heissen, dass hier nichts mehr geschrieben werden soll, was schon in der Zeitung stand? Manchmal ist es doch so, dass die Zeitung schreibt, was bereits in Blogs zu lesen war.
Juli 29th, 2008 at 01:07
Der Hagelabwehrschütze schiesst die Rakete in den Aufwind einer Gewitterwolke (Amboss). Dafür muss er sein Geschoss in eine Höhe von 1.500 bis 2.000 Meter bringen. Dort explodiert es dann wie eine Handgranate „Bumm“ und verstreut (riesel-riesel) Milliarden von Silberjodid-Partikelchen. Diese impfen (tut nicht weh) das Unheil bringende Gewölk, d. h. sie (die Partikelchen) vereisen die Feuchtigkeit im thermischen Bereich (Aufwind) der Gewitter-/Hagelwolke noch bevor der stärker werdenden Luftturbulenzen Strausseneier grosse Hagelgeschosse daraus fabriziert haben. Die künstlich erzeugten Eiskristalle fallen zu Boden (Glücksfall) und werden in den warmen Luftzonen (in Bodennähe) aufgetaut. Anstatt Hagel fällt jetzt Regen (kann auch schlimm sein). Das funktioniert aber nicht immer. Das Wetterradar-Bild muss rechtzeitig beim Hagelabwehrschützen eintreffen, und dieser muss es auch richtig analysieren. Vielfach zählen Sekunden, ob’s hagelt oder (dank Rakete) nur aus Kübeln giesst.
Juli 29th, 2008 at 12:47
@DiZen Plagen
Danke herzlich für diesen Kommentar! Sag ich ja, dass das ein spannendes Thema und nun ausgezeichnet erklärt ist.