Fr 11 Feb 2005
tut die Swisscom schon seit einer Woche! Im Schneckentempo dreht sich die Weltkugel, ab und zu zuckt ein Fenster auf: Fehler 678: Keine Verbindung zum Server – Klick – ich putze wieder einmal gründlich den Backofen- Klick- ein junger Mann möchte mir einen Super-Türspion einbauen, mit dem ich um die Ecke sehen könnte – Klick – ich bündle endlich die alten Zeitungen – Klick- Frau Wannner aus Burgdorf verkauft am Telefon Tiefkühlkost im Abonnement, macht mir ein günstiges Angebot. Nein, danke. Frau W. kann nichts dafür, dass ich mir vor dem Glück stehe – Klick – eigentlich haben die Wasserhähnen eine Entkalkung nötig – Klick – ich lese in der Zeitung, dass die Briten im Jahr 1999 395 Millionen Pfund für Antidepressiva ausgaben und dass die UBS im vergangenen Jahr einen Reingewinn von über 8 Milliarden Franken gemacht hat – Klick – Frau Rühler (?) aus FFM freut sich sehr, mich am Telefon über ein deutsches Superlotto mit sicheren Supergewinnen zu informieren. Ich gehöre zu den wenigen Auserwählten in der Schweiz, die in den Genuss eines Gehimtipps kommen! Frau R. kann nichts dafür, dass ich mir selber vor dem Glück stehe, à Dieu – Klick- Beenden – ich gehe jetzt ins Migros-Restaurant, wo zu dieser Tageszeit die Alten aus dem Quartier sitzen und ein Schwätzchen halten. Wenn Hermann am leeren Tisch ein bisschen einnickt beim Warten auf jemanden, der nie kommt, weckt ihn Frau Blaser: „Hermann, wosch es Käfeli?“
*Familiensprache, kommt aus dem Holländischen und bedeutet für uns, je nach Betonung und Satzzusammenhang, misslungenes oder gekonntes Basteln.
Februar 12th, 2005 at 00:06
So. There you have it: you are never alone.
(Auch wenn du es sein willst)
Februar 14th, 2005 at 13:31
Es wird ja oft gesagt, in einem „solchen“ Quartier sei frau einsam und das Leben überhaupt anonym. Dem ist eben nicht so – für Ruhebedürftige völlig ungeeignet. Gehe ich einmal nicht zur gewohnten Zeit durch das Ladenzentrum, fragt man nach, besonders mittwochs, wenn eben die Woche geteilt werden will.