Mo 19 Jun 2006
Bei den meisten Bewohnerinnen und Bewohnern unseres Quartiers rangiert die Ökologie ganz unten; es ist sonnenklar, dass jeder Auto fährt, um die Ozonwerte schert sich nun wirklich keiner. Dass die Tour de Suisse bei uns vorbeikommt, ist auch normal, das schränkt den Verkehr höchstens eine Stunde ein.
Nicht so gestern. Gestern waren den ganzen Tag alle Zufahrtsstrassen zum Quartier gesperrt, weil nämlich Zeitfahren war und wegen der Riesenbaustelle ohnehin extra für die Tour hat geteert werden müssen. Ich habe mich belehren lassen, dass Zeitfahren bedeutet, dass die Fahrer in Fribourg mit einer Minute Abstand starten und einander nicht überholen müssen.
Die Folge waren aus zwei Gründen amüsant:
Erstens blieb mehr Zeit als sonst, den Tour-de-Suisse-Fans zuzusehen. Die gehen nämlich von ehemaligen Rennfahrern, die in Erinnnerungen schwelgen, bis zu geistig Behinderten, die einfach nur tanzen und johlen.
Zweitens musste sich das ganze Quartier zu Fuss bewegen. Mit den Badesachen zum Freibad, mit dem Bier zum gemeinsamen WM-Viewing, mit den Bébés zum Sippenbesuch, noch schnell zum Zigarettenkauf an die Tankstelle und sogar dir Räder mussten geschoben und die Fussbälle getragen werden, damit Jan Ullrich nicht ausgerechnet hier noch etwas in die Quere käme.
Natürlich haben wir mit diesem verkehrsberuhigenden Anlass kein einziges Körnchen Feinstaub eingespart, dafür hat der motorisierte Tross jedes einzelnen Rennfahrers gesorgt:
Juni 20th, 2006 at 06:50
Dieses Zeitfahren, wo selbst der grosse Ullrich dabei mickrig aussieht, ist doch eine Bieridee;-)