So 15 Jan 2017
Am 30. November 2016 habe ich hier geschrieben:
Je näher die Wahlen rücken, desto mehr zweifle ich daran, dass wir nach 184 Jahren Herrschaft endlich eine Stadtpräsidentin bekommen…
Das Stadtpräsidium von Bern bleibt fest in Männerhand! Das ist bitter.
Mein Dank und meine Hochachtung allen, die sich für eine Stadtpräsidentin einsetzten. Es war nicht leicht, sich zu exponieren, denn der Gegenkandidat und heutige Sieger samt seinen zahlreichen Anhängerinnen und Anhängern gehören einer Gruppe an, die das Sagen in den meisten Bereichen unserer Gemeinde hat.
Interessant war, dass sich diesseits die Wahl ähnlich abspielte, wie ennet dem Grossen Teich – nur eben auf Seldwyla zugeschnitten.
Kein Blatt war sich zu schade, die Kandidatin zu diskreditieren, monatelang herunterzumachen, in ihrem Privatleben auf Jahre zurück zu schnüffeln, Frisur und Kleidung zu kritisieren, sämtliche frauenfeidlichen und verleumderischen Kommentare stehen zu lassen, die Verdienste der Politikerin abzuwerten und sie als Frau zu verspotten. So etwas muss frau aushalten. Ich könnte z’luter Wasser gränne.
Die Unterlegene wird ihre Arbeit im Gemeinderat fortsetzten zum Wohle unserer Stadt – und des neuen Stadtpräsidenten.
Eines Tages, wer weiss, wird sie zu der Überzeugung gelangen, dass die heutige Niederlage gut für sie war.
Januar 15th, 2017 at 18:50
Danke, du Liebe. Wir müssen trotzdem weitermachen.
Januar 16th, 2017 at 10:48
Ich bin auch traurig und gleichzeitig erstaunt, wie einige Leute auch aus meinem Umfeld gehässig über die Politikerin sprachen und sie auf eine Weise diskreditierten, wie das einem Mann nie passiert wäre. Nun haben wir also wieder einen „von ..“ an der Spitze.. wie anno dazumal!
Januar 16th, 2017 at 18:17
Immerhin ist es über 300 Jahre gelungen, Filziges einigermassen zu vermeiden.
Auch nach dem Sieg kann’s die dem neuen Stadtpräsidenten zugewandte Zeitung nicht lassen, Hämisches zu veröffentlichen. Nicht gerade die feine aristokratische Art:
… Ein Wähler gebraucht gegenüber dem «Bund» ebenfalls deutliche Worte: «Das war ein überfälliger Tritt ans Schienbein von Wyss und der SP.
(Bund vom 16.01.2017)
Wir machen weiter!