Di 7 Nov 2006
Frau mit Baby hat ja sooo viel Zeit für Nachbarn und Nachbarinnen…
Heute war ich mit einer mazedonischen Nachbarin auf Stellensuche. Leider kam uns der marrokanische Ehemann der Tochter einer Freundin von 1st zuvor. Er verkauft jetzt die fein duftenden Waffeln vor dem Globus. Die Mazedonierin tröstete ich damit, dass es sowieso ein Sch…job sei, frierend ein viel zu teures Gebäck zu verkaufen.
Ich weiss ihr nicht mehr zu helfen. Deshalb zeigte ich ihr noch die Beratungsstelle, wo sie nächsten Montag ohne Termin einen Termin bei einer Albanisch sprechenden Fachfrau bekommt.
Meine mazedonische Nachbarin ist seit sechs Monaten in der Schweiz. Sie spricht erstaunlich gut Deutsch, weil sie immer zuhause vor dem TV sitzt und „Gute Zeiten Schlechte Zeiten“ und all die Verliebt-in-Berlin-Serien guckt. Ihr Mann hat sie hergeheiratet, weil er eine Frau braucht, die für ihn den Haushalt schmeisst und Essen kocht. Er selbst vergnügt sich mit einer Beatrice, die einen sechsjährigen Sohn von ihm hat. Dass meine Nachbarin das weiss, weiss ihr Mann nicht. Aber letzte Woche hat sie endlich der Polizei angerufen, als er sie wieder geschlagen hat. Tatsächlich sind Uniformierte gekommen, die ihn aber erst das nächste Mal mitnehmen werden. Seither schläft das Ehepaar getrennt und die Mazedonierin darf nach draussen.
Leider weiss sie schon, was ihr die Frau Beraterin mitteilen wird, nämlich dass die Aufenthaltbewilligung nicht verlängert wird, wenn sie eine Trennung von ihrem Mann in Betracht zieht. Was jetzt? Zurück in das perspektivlose Mazedonien oder noch weitere Male spitalreif geprügelt werden?
November 8th, 2006 at 09:06
Vor 15 Jahren versuchte ich, für einen jungen Türken einen Kebab-Stand bewilligt zu bekommen, aber ein anderer hatte ihm den Platz bereits weggeschnappt.
Der „Verlierer“ ist heute der „Kronen“-Wirt 😉
Es ist klar, wir bräuchten mehr Waffel-Stände.