Sa 2 Apr 2022
Wenn ich hier bei blogk in die ersten Jahre zurück lese, sehe ich, wie mir der Humor im Laufe der Zeit abhanden gekommen ist. Als Kind hatte ich ab und zu schmerzhafte Lachanfälle. Grund dafür waren meist aufgeschnappte Gesprächsfetzen von Erwachsenen, die ich mit meiner Fantasie verknüpfte, so dass die „kurligsten“ (sonderbaren, komischen) Bilder entstanden. Meine Mutter hatte die Ottomane – das Wort „Sofa“ kannten wir noch nicht – beim Sattler neu beziehen lassen. Als ich wieder einmal sterben musste vor Lachen, warf ich mich auf das neue, grüne Tuch mit den beigen Blüten und liess meinen Tränen und der Schnudernase freien Lauf. Es war in einer stürmischen Nacht, als ich im flatternden Nachthemd den Hang vor dem Haus hinauf stieg zur Strasse, wo ich zum Vergnügen der ganzen Familie bei den zwei Birken die Stalllaterne schwenkte. Unbrauchbar war ich bei der Feldarbeit, weil ich Vater, Mutter und Geschwister zum Lachen brachte und so den ordentlichen Ablauf des Heuwendens störte. Als Erwachsene wurde ich gerne an Hochzeiten eingeladen, denn neben mich konnte man jedes Müeti, jeden Ätti, überhaupt jeden komischen Kauz platzieren, sogar die Grimmigen, Verbitterten fanden am Ende das Fest gelungen. Ausserdem war ich gut im Vorlesen von Hochzeitsgedichten. Es gab einige Leichenschmäuse, an denen ich die Angehörigen, besonders die Nachkommen, ein bisschen trösten konnte, indem ich ihnen heitere Begebenheiten aus dem Leben der Verstorbenen erzählte.
Alles Schnee von gestern.
09:20 Uhr
13:38 Uhr
16:12 Uhr: Zum Glück sind Schlitten und Winterkleider noch nicht eingesömmert.