Mo 10 Okt 2016
Wenn die tonnenschweren Kürbisse (2016/1190,5 kg) von ihren Züchtern an die Kürbis-EM gewuchtet werden und nachts der Frost über den Boden schleicht, ist es aus mit Sommer.
Schweren Herzens greife ich als Rockträgerin zu Unterhemd und Strumpfhosen, lasse den roten Lack noch ein bisschen auf den grossen Zehen und mache erste Schritte in geschlossenen Schuhen.
Im Garten hole ich die letzten Bohnen, den späten Salat und schaue nach, ob die Schnecken mir etwas von den festen Kabisköpfen übrig gelassen haben. Kletterrose und Kapuzinerkresse legen sich mit Blühen noch einmal ins Zeug, zusammen mit einigen Borretschstauden mit ihren blauen Sternenblümchen. Die ersten Körbe Laub werden zusammengerecht und einige Stauden zurückgeschnitten.
Die Draussen-Baden-Saison in meinem Lieblingsbad schloss ich vor einem Monat …
mit einem einsamen Schwumm durchs bereits kühle Wasser ab, packte die …
… Badesachen und räumte die Umkleidekabine. Danke, Schwimmbad! (Siehe unten.)
Die Wochen zwischen Sommer- und Herbstferien vergingen im Flug. Ich kochte, nähte, flickte, frischte erfolgreich die Bébésprache auf, übte mit den Grösseren u.a. Subtrahieren durch Ergänzen, von der Kuh zur Milch, deren Qualitätskontrolle, Absatzmarkt, Grossverteiler, Keime, Käsekessi, Pasteurisieren, Homogenisieren, erste Menschen, Jäger und Sammler, Die Kartoffel, Titelblätter gestalten, Einträge ins Wochenheft, französische Wörtchenkartei führen, mit Freunden auf den See, Mitarbeit im Café littéraire und dieses und jenes mehr. Dann Aufräumen ein bisschen nach Frau Kondo, deren Rat mich auch begleitete, als bei sommerlichen Temperaturen Geschirrspüler und Kühlschrank den Geist aufgaben und meine Festplatte diesen beiden promt folgte. Ich habe, statt laut zu schimpfen, den dreien gedankt für ihre zuverlässige Arbeit die Jahre hindurch. Auch die verhagelten Tomaten erhielten ihr Merci und abends, wenn alle gesund und müde von ihren Reisen durch den Tag dort angekommen waren, wohin sie wollten, hauchte ich noch mal ein „Arigatoo“.