Mi 27 Jun 2007
Wie so oft, wenn hier wenig steht, ist es weil wir es nicht erleben. Hätten wir nämlich nicht so viel zu tun mit dem Erleben, bliebe mehr Gelegenheit zum Schreiben.
Zum Beispiel News aus der Hauswarts-Familie:
Da wäre der Mann, der sich jeweils vor meiner Schwester verbeugt und ihr noch und noch die Hand küsst „gut Hauswartfrau, Hauswartfrau gut“ murmelt und sie bittet, ihr Mann möge ihn in Ruhe lassen.
Oder die ewige Unwetterei, die Wasser in die Treppenhäuser schickt. Manchmal mehr als ein Hauswart alleine bewältigen kann. Drum muss er dann die Hauswartfrau dazu- und von ihrer Diplomarbeit wegholen.
Oder der blockinterne Rufname von 3rd, female: „Hauswart-Bébé!“
Oder 2nd, male, der sich einfach einmal wie ein normaler anstatt wie ein „bewusster“ Konsument verhalten wollte und deswegen zum Opfer und sogar zum Täter der Globalisierung wurde. Das ging so:
Er bestellte in der Nacht beim Apple-Shop ein ledernes Etui für den iPod, das problemlos in jeden kleinsten Briefumschlag passt. Die Bestellung wurde irgendwo auf der Welt ausgeführt und in die DHL-Umlaufbahn gespeist. Nach etlichen verbrauchten Litern Benzin und vermutlich ein paar plattgefahrenen Seniorinnen landete das Ding morgens um 10:00 vor unserem Block. Komischerweise war niemand da, es wurde ein Zettel hinterlassen.
2nd, male, setzte sich mit der angegebenen Nummer in Verbindung und wurde nach Bonn durchgestellt, wo man ihm versicherte, der Berner Chauffeur würde ihn kontaktieren, um einen neuen Termin zu vereinbaren. Einige Tage später klingelte also das Handy und der Chauffeur war dran um zu sagen, er stehe wieder vor der Blocktür und niemand mache auf. Er bestätigte erneut, dass man das Ding nicht in den Briefkasten werfen könne und 2nd, male, vereinbarte wieder einen neuen Termin mit ihm. Das klappte.
(Das kleine Schwarze auf dem Bild unten ist das Ding, um das es geht. Die Rechung kam separat, eine Bestätigung der Bestellauslösung ebenfalls apart.)
Juni 27th, 2007 at 14:45
Was für eine Benzin-, Geld-, Papier- und Zeitverschwendung. Aber das ist halt so mit der Globalisierung, man muss dies oder das noch perfektionieren.
Leider ist unsere ach-so-perfekte-und-immer-Stöckelschuh-tragende Nachbarin mit offenem Fenster und heruntergelassener Store abgereist. Der stürmische Wind hat die Lamellen aus den Schienen gerissen. Während die Store wie eine riesige Zunge aus dem Block flatterte, suchten wir bei der Verwaltung Rat, denn das letzte Mal, als mein Mann „eingebrochen“ ist, um einen riesigen Wasserschaden zu verhindern, kam das schlecht an. Zwischenzeitlich hat sich aber die Store gelöst und ist auf den Rasen-und auf den Spielplatz gefallen. Gott-sei-Dank wurde niemanden erschlagen, denn jetzt kann ich wieder brav hinter meine Masterarbeit.
Juni 28th, 2007 at 09:25
Die Schachtel kann man noch zum Packen für die Ferien brauchen 😉
Juli 6th, 2007 at 16:23
Winziges in grossen Schachteln: hier nachträglich noch ein interessanter Link, der bestens zu diesem Beitrag passt;-)