Di 13 Dez 2016
Der Glockenturm spielt – immer drei Minuten vor dem Stundenschlag der Kirchen – eine kurze Melodie. Heute ist es „Leise rieselt der Schnee“.
Etwas Schnee liegt nur auf den Bergketten am Horizont. Trotzdem ist ein früher Morgen mit Rauhreif vom 16. Stock aus gesehen auch zauberhaft.
Blick von meinem Balkon Richtung Nordwesten zum Jura.
Rauhreif in die Reihenhausgärten vor meinem Block.
Der Pausenplatz mit Schulhäusern. Unsere Kinder sitzen – welch ein Glück – im Warmen.
Über die Winter in meiner Kindheit habe ich hier geschrieben. Schifahren, meist auf zu langen Latten und und in unpassenden Schuhen, war bei tiefem Schnee eine Notwendigkeit, weit weg von jeglichem Vergnügen. An einem nebligen Morgen kam ich zu spät zur Schule. Ich hatte mich auf einem Feld verirrt, traf immer wieder auf meine Schispur und fand eine zeitlang den Weg ins Dorf nicht mehr. Meine Eltern hatten den ganzen Winter damit zu tun, täglich den Fussweg vom Bauernhaus hinauf zur Dorfstrasse frei zu schaufeln und Fenster und Türen von Schneewechten zu befreien. Auf und über dem Sitzofen wurden die durchnässten wollenen Winterkleider getrocknet. Daran und an den Geruch in der Wohnstube erinnere ich mich jedes Mal, wenn ich die Schneeanzüge, Jacken, Handschuhe und Mützen meiner Enkelkinder aufhänge, alle aus diesen bunten, leichten, wasserdichten Materialien und im Nu trocken.
Mit Schnee an Weihnachten sei nicht zu rechnen, melden die Meteorologen. Im Berner Oberland schneien die Kanonen weisse Bänder in braune Landschaft.