Das Wasser ist 20 Grad warm und ich teile die 16’000 Quadratmeter mit zwei Schwimmerinnen hinten in den Bahnen. Das ist Luxus, der mich zufrieden macht. In diesem Sommer hatte das neu sanierte Freibad einen unglaublichen Zulauf, Instagramm macht’s möglich. Am 19. Juni 2022 z.B. wurden 13’000 Badegäste gezählt. Nicht nur aus anderen Quartieren und der Agglomeration kamen sie, nein, auch aus dem Ausland. So sauberes Wasser und erst noch Gratiseintritt! Gratis ist dieses Vergnügen natürlich nicht. Eine Freibad-Saison kostet die Steuerzahlenden der Gemeinde Bern 8 Mio Franken. Bis jetzt verhinderten die Linken in der Regierung, selbst während finanziellen Engenpässen, dass Eintritt erhoben wird. Das ist gut so, denn wohin der Mensch auch will: In Bern soll er/sie sich gesund bewegen können.

Heute fährt ein kühler Wind über den Weiher, kräuselt ihn und kündigt den Herbst an.

Noch einige Tage, dann heisst es, schweren Herzens Abschied nehmen von den gemeinsamen Vormittagen mit Kaffee und Gipfeli nach dem Schwimmen. Auf nächsten Sommer?

„Inshallah“, sagt meine Nachbarin. Neben vielen anderen ist unsere Diskussion, ob Grossmütter den Enkeln Wasserpistolen schenken dürfen, noch nicht zu Ende. Wie schädlich kann so ein buntes Plastikmonster sein? Kauft frau besser „Pistolen“ in Form von Schildkröten, Fröschen, Delphinen, Krokodilen, so wie ich es früher tat? Nachbarins Enkel war jedenfalls überglücklich, als er das Geschoss Geschenk auspackte. Einige Geburtstagsgäste hätten geschockt gewirkt. Ich gebe zu, mich nicht an besonders fröhliche Gesichter zu erinnern, wenn meine kleinen Töchter versuchten, aus Plastikkrebs, – schildkröte & Co. einen Wasserstrahl rauszupressen. Kann es sein, dass sie deshalb als Erwachsene aus Unzulänglichem immer etwas Positives heraus holen?

Damit spielt meine kleine Enkelin im Wasser. Barbiepuppen habe ich auch nie erlaubt.