Frau K. fragt immer, ob noch frei sei, wenn sie sich im Bus neben jemanden setzt. Besonders auf der Line 14 hat sie schon die Erfahrung gemacht, dass Leute meinen, sie könnten zwei Plätze belegen. In Berns Westen gäbe es nicht wenige, die sogar glaubten, ein Anrecht auf einen Stammplatz zu haben.
Frau K. streckt Beine und beide Krücken zufrieden von sich und fängt gleich an, mir die Leidensgeschichte mit ihren Knien zu erzählen. Die erste Operation durch eine Chirurgin war „ein fertiger Pfusch“. Zum Glück hörte sie dann von einem Mechaniker, der Chirurg geworden war und nun die besten Kniegelenke weit und breit einsetzt.
Dr. W. brachte die Pfuscharbeit seiner Kollegin wieder prima in Ordnung. Frau K. liess vertrauensvoll auch das zweite Knie operieren Der doppelte Erfolg überzeugte ihren Gatten. Auch Herr K. „holte sich bei Dr. W. ein neues Knie“.
Diese Knie-Operationen verbindet das Ehepaar in ihrer Beziehung. Auf keinen Fall wollen sie es machen wie der Bruder von Herrn K., der mit 73 Jahren von seiner Frau verlassen wurde, nachdem er ihr die Autofahrstunden bezahlt und ein Auto gekauft hatte.