Zum Muttertag am vergangenen Sonntag habe ich nichts geschrieben.
Dabei hatte ich doch schon seit letztem Herbst ein passendes Muttertagsbild parat:

Mutter

Diese Urmutter ist Zentrum des Gartens wurde von ihrer Schöpferin Niki de Saint Phalle während sieben Jahren bewohnt. Der Mutterbauch ist eine Höhle aus Tausenden von glitzernden Spiegelscherben, bunten Figuren, Lampen, Türen, wenigen Möbeln, einem Backofen mit Gebrauchsspuren. Durch die Fenster in den Brüsten schaut man hinaus in die toskanische Landschaft.

Ich lebte und schlief im Inneren der Mutter. Die Kaiserin wurde zum Zentrum des Gartens.“ Niki de Saint Phalle.

Vergangenen September besuchte ich mit Tochter und Enkelkindern diesen Garten an einem toskanischen Hügel. Es war ein milder Herbsttag, an welchem die xtausend Glas- und Keramikplättchen der Figuren in der Sonne schimmerten. In dem etwas abschüssigen Gelände hatte ich mich zu Wanderstöcken überreden lassen.
Anfangs ziemlich missmutig und ungeübt stakste ich über die verschlungenen Wege. Klar wurde ich dabei von sportlichen Rentnerinnen und Rentnern überholt, die dann vor den Skulpturen ihre Notizen und Kunstführer zückten und etwas Kluges dazu zu sagen wussten.

Als ich in den 1980er Jahren ein Eau de Toilette „Niki de Saint Phalle“ geschenkt bekam – nachtblaues Flacon mit den zwei Schlangen auf goldenem Verschluss – hatte ich keine Ahnung, dass die Künstlerin daran war, diesen Garten zu schaffen und ihn u.a. mit den Einnahmen der Parfüms zu finanzieren.
Der Besuch dieses zauberhaften Gartens und die Freude der Kleinkrähen zu sehen, die sich zwischen, auf und in den bunten, glitzernden Skulpturen tummeln, war ein unvergessliches Erlebnis.

Giardino 1 Giardino 2
Giardino 3 Giardino 4

Inwischen gibt es in unserer Familie ja mehrere Mütter, und deshalb war’s am 14. Mai im 16. Stock ein munteres Hin und Her mit Kaffee, Kuchen und Croissants und natürlich auch mit ein paar Blumen (nicht vom Kalb überreicht) und neunen Büchern für mich.

Fotos vom Oktober 2016