Wenn alte Mieter*innen in kleinere Wohnungen ziehen, jemand stirbt oder das Sammelhobby sich zu sehr ausbreitet, sucht viel Nützliches einen neuen Platz. Erste Ansprechperson ist der Hausmeister. In seiner Jugend hatte er nichts, deshalb möchte er guterhaltene Gegenstände nicht entsorgen, sondern weiter geben. Braucht jemand eine Kaffeemaschine, fragt man zuerst ihn. Möglicherweise gibt es in seinem Fundus noch eine Originalverpackte (Frau Gebel hat sie im Lotto gewonnen und hat schon eine). Tische, Stühle, saubere Sofas können in Gemeinschafträumen und Kindertreffs gute Dienste leisten. Am neuen Doppelbett freut sich eine Familie im Kosovo. (Bevor das Bett fertig geschreinert war, starb der Partner und die zurückgebliebene Frau mochte das Möbelstück nicht mehr sehen). Neben Lampen, Fernsehern, Bildern, Vasen usw. …

… kommt auch viel weihnächtlicher Krims und Krams zusammen. Die alten Bewohnerinnen

freuen sich, ihre Krippenfiguren oft nach Jahren aus den verstaubten Schachteln zu nehmen. Mit seiner kleinen Tochter schmückt der Hausmeister das Fenster des Gemeinschaftsraums, bastelt noch einen Ziehbrunnen und eine Feuerstelle. Anstelle der Engel bewachen zwei Hirsche das Jesulein.

Muthunayagams haben die Zugänge zu den Liften im Parterre wunderschön mit Weihnachtskugeln geschmückt. Es sind sicher über hundert! Auf dem Dach leuchtet wieder der Bethlehemstern. Dafür braucht es 30 Meter Lichterkette. Als der Hausmeister den Elektriker nach der Rechnung fragt, sagt dieser: „Die Kette spende ich.“