Nach zehn Jahren der Trennung schauen sich der erfolgreiche Hotelbesitzer Leo und die verwaiste blonde Caroline, Alleinerbin ihrer Brauerei besitzenden Onkel Georges und Paul, wieder in die Augen. Die leidenschaftlichen Gefühle von damals sind nicht erloschen. Bevor Harry, Geschäftsführer der Onkel und Verlobter Carolines diese weg führt, können sich die beiden in aller Eile auf den weissen Klippen, ihrem Treffpunkt aus Kindertagen, verabreden. Gefährlich nahe dem Abgrund beschreibt Caroline, in braun geblumter Bluse, durch welche Hölle sie gegangen sei in den vergangenen Jahren ohne ihren Geliebten. Zwar ist sie inzwischen eine erfolgreiche Kinderbuchautorin geworden (Page, Caroline: Brian), macht Lesungen in Schulklassen mit begeisterten, sauber gekämmten Kindern und hilft ihrer mütterlichen Freundin Anne, die den Blumen umrankten „Minster Books“-Buchladen im Städtchen besitzt, aber das Verschwinden Leos in die USA hat ihr das Vertrauen zu den Menschen genommen. Leo, ein workaholischer Langweiler, versucht seiner Jugendgespielin zu erklären, wie er sich davor gefürchtet habe, im ihm zu eng gewordenen England eine feste Bindung einzugehen. Auch Onkel Paul (70) fürchtet sich vor festen Beziehungen. Er wohnt in einem Schloss, lässt sich jeden Tag von Bruder Georges (68) bekochen, kauft für Anne vom Buchladen kostbaren Schmuck, den er im flotten Schlitten bei „Minster-Books“ vorbei bringt. Manchmal parken schon Harry, Carolines Verlobter, und Leo vor dem Laden. Anne radelt, in eine altrosa Laura-Ashley-Strickjacke gehüllt, mit dem Fahrrad nach Hause auf ihren imposanten Sitz. Aus der Vogelschau sehen wir Leo auf einem Schecken und Caroline auf einem Fuchs, wieder nahe am Abgrund über die Klippen, zufällig auf einander zu reiten, unter sich das weite blaue Meer. Kurz darauf ein leidenschaftlicher Kuss mit Absturzgefahr. Leo trägt sich mit dem Gedanken, nicht mehr in die USA zurück zu kehren. Er kauft, als Liebesbeweis für Caroline, ein wunderbares Schloss mit Park: Carrington Castle, wo die beiden als Kinder oft „Prinz und Prinzessin“ gespielt hatten.
Nun werden wir nicht länger im Zweifel gelassen: alles wird gut.
Mitnichten! Leo ist allein erziehender Vater von William. Dieser tierliebende hübsche Junge, seine Mutter ist gestorben, wird von Tante Pam völlig in Besitz genommen, denn Pamela ist nie über den Tod ihres Sohnes Vincent hinweg gekommen.

Ich hoffe, dass ich euch auf diese pilchersche Literaturverfilmung neugierig gemacht habe und verrate den Schluss deshalb nicht, gibt es doch noch viel Spannendes zu erfahren:

Geht Anne tatsächlich nach Edinborough, um die kranke Freundin in der dortigen Buchhandlung zu vertreten oder
kann sich Paul eventuell doch noch vor seinem 71. Geburtstag entschliessen, ihr einen Antrag zu machen?
Nimmt Caroline das Provençe-Stipendium an, um in Südfrankreich den 2. Band von „Brian“ zu schreiben?
Verzeiht Leo seiner Schwester Pam die schändlichen Intrigen, und
kann diese in Frieden mit sich selbst ihren weit herum beliebten Rosenkohl züchten?
Übernimmt Georges wieder das Szepter in der Schlossküche, nachdem Paul ihm in der 2. Hälfte des Films nur Pizza aus der Kartonschachtel vorsetzte?
Was wird aus Harry??

Was zeigt uns dieser Film, in dem die üppigen Blumenarrangements in den Vasen immer frisch und die makellosen Äpfel in den Fruchtschalen stets auf Hochglanz poliert sind?
Es gibt sie auch im 21. Jahrhundert, die unsagbar glücklichen Bücherfrauen in weissen Blusen und handgestrickten Jacken in schmeichelden Erdfarben.