Mo 14 Mrz 2005
Aus: „Die Frau und das Haus“, Nr. 161, 22.01.1949
von Yolanda Guslinger-Ribel
Ueberfüllte Eimer werden mit Warnungszetteln beklebt und im Wiederholungsfalle nicht mehr geleert.
… Es ist daher den Frauen anzuraten, platzraubende Abfälle wie Storzen, Melonenschalen, verblühte Blumensträusse (Gladiolen) mit der Hackmaschine zu zerkleinern:
„Den Ghüder niedlich herzurichten
Gehöre zu des Weibes Pflichten“
Knochen sind den Hunden zu geben. Nussschalen, Zwetschgensteine, Apfelkerne und ähnliche harmlose Kleinigkeiten lassen sich, ohne Wissen des Hausmeisters, sehr wohl der Abort-Abzeug-Abschwemme (abgek.: A.A.A.) zuführen. Kirschensteine sind zu verschlucken oder als Wärmespender in Säcklein abzufüllen:
Der Kirschenstein massiert den Darm,
In Säcklein gibt er im Winter warm.
… Immerhin wird alten oder kleinen Eimern durch kräftiges Aufschlagen auf den Wagenrand nachgeholfen, bis sich die Hausfrau zum Ankauf eines neuen entschliessen kann:
Hei, wie das Leeren lustig schallt,
Die Schläfer aus den Federn knallt.
Hier nur eine kleine Auswahl von süffigen Sprüchen, die der Hausfrau helfen sollten, „in Zukunft etwas freudiger sich belehren und erziehen zu lassen“.
März 14th, 2005 at 23:48
Ich musste herzhaft lachen. Lache sowieso wieder etwas mehr. Das hat vielleicht mit deinen GINSANA Kapseln zu tun. Ich erledige sogar den Haushalt mit Freude und maile vergnügt mit dem Hausverwalter über den Vandalismus an der Waschmaschinen-Münzvorrichtung und die geklauten 20 Rappen Stücke. Das war sicher keine Hausfrau.
März 15th, 2005 at 14:10
Herrlich! Mir scheint, da wartet eine soziologische Diplomarbeit darauf, geschrieben zu werden: Berner Müll und der Umgang damit im 20. Jahrhundert.
März 18th, 2005 at 11:51
Liebe Kaltmamsell, tatsächlich frage ich mich, weshalb noch niemand von den nach neuen Themen suchenden students auf diese Idee gekommen ist. Ich nehme an, so eine Diplomarbeit brauchst du nicht?? Schade!