An Leitsprüchen und Weisheiten für den Alltagsgebrauch hat es in meiner Kindheit nicht gemangelt. Sie blieben an mir kleben und drängen sich unter anderem dann vor, wenn ich etwas wegwerfen entsorgen will. Könnte man’s nicht doch noch irgendwie „zu Ehren ziehen“, etwas Apartes daraus machen, wenn auch nur für Wochen, für Jahre, noch besser für Generationen? Meinen Schwestern geht es nicht anders. Kürzlich erhielt ich das Föti einer Jeans. Die Hose gehört meiner Nichte Cornelia. Beim „Spaziergang“ im unwegsamen Gantrischgebiet brach sie sich das Wadenbein und …

… musste, ziemlich unterkühlt, in einer Wanne mit dem Traktor in die Zivilisation zurückgebracht werden. Im Spital kamen zuerst die Hosen unters Messer unter die Schere – ein Fall für die Textilsammlung. Nein! In 7-stündiger Fleissarbeit stichelte meine Schwester Hanni die so Malträtierte zusammen: Chrüzlistich, Festonstich, Heftstich, Flachstich. Info für Fachleute: Am besten passt in solchen Fällen der Flachstich.

Gute Besserung und herzliche Grüsse, liebe Nichte, und behalte auch in geheizten Räumen einen kühlen Kopf!

Fotos: R. Mürner