So 29 Nov 2015
Um ein Engelshaar wäre der Stern von Bethlehem …
… in diesem Advent nicht mehr aufgegangen.
An der neuen Fassade könne keine Aufhängevorrichtung dafür befestigt werden, beschlossen die Architekten – natürlich sind sie Auswärtige mit Einfamilienhäusern in der Agglomeration.
Der Hausmeister liess nicht locker. Bethlehem ohne Stern, das durfte nicht sein. Die zuständigen Bauherren versprachen – hier würde schlussendlich passen – sich etwas zu überlegen.
Vor einigen Tagen, bei kalttrockenem Wetter richtete der Hausmeister zusammen mit Nachbarn den Stern an der neuen Metallschiene auf.
(Fotos in diesem Beitrag: R. Stutz, 26./27.11.2015)
MitarbeiterInnen des Schweizer Fernsehens SRF machten davon Aufnahmen für einen weihnächtlichen Bericht aus 3027 Bern-Bethlehem. Gefilmt wurden auch die Weihnachtsfenster der Reihenhäuser im Glöggliweg zu Füssen des Blocks. Einige Hüsli-Familien scheuten auch in diesem Jahr keinen Aufwand und bekränzen Türen, Vorgärtchen, Simse, Stufen, Büsche und Bäume üppig. Für kurze Zeit darf das Jesulein aus dem Morgenland, auch ohne eidgenössische Wurzeln, bei ihnen rasten.
Der Hausmeister erzählt mir, dass er ein Paar aus dem Nachbarquartier aufs Dach mitgenommen hat. Der Mann wollte seine Frau, eine Stern-Fanin, mit einem Besuch in luftiger Höhe überraschen, was ihm auch gelang. Zum Dank bekam der Hausmeister von ihnen ein Buch geschenkt.
Ich: „So nett! Wie heisst das Buch?“ „Der Bibel,“ antwortet der Hausmeister, „er werde mein Leben verändern.“
„Das ist mal was anderes als Anken-Bretzeli, Merci-Schokolade oder italienischer Rotwein vom Denner,“ sage ich und lese interessiert die mit gelbem Leuchtstift angestrichenen Zeilen aus Matthäus 2, 1-12, dort, wo König Herodes die drei Weisen dazu anhält, ihm zu berichten, wo er das Kind zum Anbeten finden könne. (Wie man weiss, hätte das Kind diese Huldigung nicht überlebt.)
Dem Hausmeister macht es nichts aus, einen Bibel zu erhalten, einen Koran hätte er auf der Strasse schon mehrmals gratis bekommen können. Das Kreuz aus Ghana, ein Geschenk für Minimädchen von einer Blockbewohnerin, wird wohl verwahrt in der Kiste für gut- und liebgemeinte Gaben.
Die TV-Drohne hat auch fotografiert.
November 30th, 2015 at 17:29
Spannend! Kann man den Beitrag des „Schweizer Farbfernsehens“, wie wir es ab und an nennen, irgendwo gucken? Herzlich Granium
November 30th, 2015 at 19:13
Liebes Granium, sobald ich den TV-Link habe, sage ich’s dir. Der Bericht soll in ca. 1 Woche gesendet werden. Eine gute Zeit und besten RDA-Start!
Eben gefunden:
SRF bi de Lüt (Teil 1), 11.12.15, 20:05Uhr: Die Weihnachtszauberer.
Dezember 1st, 2015 at 11:39
Danke, ich hab mir einen Reminder in mein Wunderkästchen gemacht 🙂 RDA beginnt in einem guten Monat, bis dahin katalogisieren wir möglichst alles.. Liebi Grüess!
Dezember 1st, 2015 at 12:20
@Granium: … möglichst alles katalogisieren! Dann mach‘ ich auch noch schnell eine AUT;-)
Dezember 4th, 2015 at 13:26
AUTs werden ganz schlimm, vor allem Kongresskörperschaften 🙁
Dezember 15th, 2015 at 16:05
PS: ich hab „Die Weihnachtszauberer“ angeschaut, naja, zum Teil und das Aufstellen des Sterns auf dem Dach war das Beste! Nur war der Held der Szene gar zurückhaltend und wollte sich nicht in den Vordergrund rücken 🙂
Dezember 16th, 2015 at 20:38
Wie gesag: der Sternaufsteller macht’s für die Kinder, die Mieter und die Quartierbewohner, das ist schon alles;-)
Februar 26th, 2016 at 16:02
Wir haben das im TV gesehen wie der Hausmeister den Stern aufstellte . War schön . Weiter so