Alles begann letzten Oktober, als ich dem Verwalter Herr Rolf B. aus Bü. mitteilte, dass unsere Haustür nicht mehr ins Schloss fällt. Hätte er damals die Türe zuverlässig reparieren oder ersetzen lassen, wäre das alles nicht passiert.

Am 19.10.04 kam der Schreiner zum ersten Mal. Jedoch bereits am 11.11.04 meldete ich wieder, dass die Türe nicht von selbst schloss. Der Verwalter versprach, sich darum zu kümmern. Anfang des neuen Jahres schrieb ich ihm, ich würde mich selber darum kümmern und ihm die Rechnung schicken, da Zeugen Jehovas, Spendensammler aus Sri Lanka, Scherenschleifer und sonstige unangemeldete Gäste freien Eintritt ins Haus hätten. Er antwortete, das sei nicht nötig, er werde den Schreiner noch einmal aufbieten. Am 21.2.05 informierte ich ihn darüber, dass das Schloss wohl ersetzt werden müsse und erklärte ihm, dass das vielleicht an der Temperatur oder an der Feuchtigkeit liegen könnte, die das Holz verziehe. Er wünschte mir einen wunderschönen Tag und schrieb, er werde sich sofort darum kümmern. Dazwischen führte ich immer wieder Gespräche mit den NachbarInnen. Am 11.3.05 verlangte ich erneut von ihm, die Türe richtig und endgültig reparieren zu lassen.

Am 12.3. dann wurde eingebrochen. Die Waschkasse wurde demoliert und ausgeraubt und einige Kellertüren standen nun offen. Es wurde Wein und Likör geklaut. Herr Rolf B. erlaubte sich, mich zuerst über seinen Gefühlszustand, der Nebel und der Schnee vernebeln mein Gemüt, aufzuklären, bevor er Stellung bezog. Er werde bei der Firma Muesmatt sofort nachfragen, ob es Probleme bei der Reparatur gab und bezweifle, dass der Täter von ausserhalb kam. Dieses Greenhorn kennt wohl die „Contact“- Wohnungen vis-à-vis nicht. Herr Rolf B. gab dann ohne meine Zustimmung meinen Namen an: dem Schreiner Herrn Fuchs, der die Kellertüren reparieren sollte, der Polizei, wegen der Anzeige und auch dem Elektriker, der den Münzkasten an der Waschmaschine durch einen Kartenkasten ersetzen wird. Ich telefonierte, öffnete die Tür, erklärte, zeigte, führte, gab zu Protokoll und verabschiedete x Leute, von denen ich die einzige bin, die dafür nicht bezahlt wird.

Der Verwalter klärte mich weiterhin über sein Wohlbefinden und über seine Pläne auf, der Frühling ist mega schön, die Wärme und Helligkeit bringen mein Gemüt wieder auf Hochtouren, ich freue mich auf meinen kleinen Wohnwagen in Avenches und mach mich jetzt auf die Socken, um Ihnen als Dankeschön für Ihren Einsatz ein Sträusschen Blumen zu ergattern. Ich habe Sie ein bisschen ins Herz geschlossen mit Ihrer aufgestellten und frischen Art – soll im übrigen keine Anmache sein.
Am 24.3 05 schrieb ich ihm kurz und bündig, ich wolle keine Blumen sondern eine sichere Haustür. Worauf er mir sofort antwortete: Ihre E-Mail stimmt mich traurig, doch werde ich veranlassen, dass der Türschliesser ersetzt wird, damit die Türe besser ins Schloss „knallt“. Schöne Ostern.

Inzwischen ist ja auch der Elektriker gekommen und hat mir alle Karten in die Hand gedrückt. Ich musste die Waschfrauen und –männer in das neue System einführen und ihnen die Karten verteilen. Ich habe jetzt die Verwalter- und Hauswartskarte in Obhut, obwohl ich weder das eine noch das andere bin. Der alten Frau, die das Münz holen wollte, habe ich die Situation auch geschildert und sie zu Herrn R. Bärtschi in Bü. geschickt, der allerdings gerade in Avenches Ferien macht.

Am 1. 4. 05 sendete ich ihm zwei Listen. Eine mit allem, was ich im letzten halben Jahr für diese Türe gemacht habe und die zweite, wer welche Karte benutzt. Sonst kann ja niemand abrechnen.

Die Miete ist gestiegen, kein Wunder, aber die Türe schliesst auch heute nicht.