Wir sind – wenn ich so sagen darf – bekennende Einfamilienhäuserhasser. Die Zerstückelung der Landschaft, die Pendlerei, die Agrarwirtschaft, die Welternährung und natürlich die notwendige Abgrenzung eines jeden Blockbewohners, der (noch) kein Eigenheim (gebaut) hat.

Aber so ganz hemmungslos können wir uns dem Hass nicht hingeben, zu viele nette Arbeitskolleginnen und -kollegen wohnen in einem „Eäffhaa“ oder stehen kurz vor dem Bezug eines solchen. Unsere Mittagsarbeitsgespräche kreisen um Gummidichtungen, Plättlifarben, Gärtnerlaunen, Handwerkerbetrug, kilometerlange Leitungen, fragwürdige Holzbeläge, dringende Doppelgaragen und billige Fensterfassungen aus dem Deutschen.

Und die Adressen in den putzigen Vororten ohne Jugendgewalt und Junkies heissen nach Bäumen, Blumen oder Singvögeln, merken Sie sich das. Leider wird weitergebaut, wenn die schon ausgegangen sind und dann steht unverhofft, nach all den Föhren, Birken, Ahörnern, Linden, Eichen und Eschen ein Thujaweg im zerklüfteten Lande, weil wo’s keine Bäume mehr gibt, die gute alte Hecke herhalten muss.

Und ich prophezeie hier und heute, dass bald auch den Singvögel die Luft wegbleibt und man sich ans Federvieh heranpirschen muss. Hühnermatte, Entenhubel, Gänseweg. Und die farbigen Blüten werden ebenso ausgehen, das sehe ich an der Überstrapazierung des schmucklosen Nelkenweges. Stechpalmen und Schleierkraut sind die Zukunft und danach muss es mit Gemüse weitergehen. Der benachbarte Bauer wird aus seiner Hochstammhoschtert ins Einfamilienhausadress-Consulting getrieben.

Schon wieder zwei Parzellen frei.