Als meine Mutter die ersten Fischstäbchen in Rapsöl und Eisenpfanne auf dem Feuer briet, ging ich schon in die Oberschule. Vor meinem ersten Fondue fürchtete ich mich, da ich dazu in eine „vornehme“ Familie eingeladen war und noch keine Ahnung hatte, wie flüssiger Käse „anständig“ mit einer Gabel gegessen werden konnte. Mit der ersten Orange meines Lebens hatte ich kein Glück. Mein Vater hatte sie mir an einem Kiosk gekauft. Es war ein kalter Wintertag und ich hielt sie fest mit meinem Händen mit Fausthandschuhen. Auf dem Heimweg über den „Hängelisteg“, der bei jedem Schritt schwankte, purzelte mir die Kostbarkeit in die Emme. Als Tramperin erhielt ich Jahre später einen Platz auf einem Lastwagen vollgeladen mit grünen „Bällen“. Das Sitzen darauf war unbequem, aber in dieser Gegend konnte man froh sein, wenn überhaupt ein Gefährt auftauchte. Ich fragte den Fahrer, worauf ich denn sässe. „Avatiach“, sagte er. Als ich an der Kreuzung vom Lastwagen herunter sprang, rollte so eine Avatiach von der Ladefläche und zerplatzte auf dem Boden. „Für dich“, lachte der Fahrer und brauste davon.
Fischstäbchen und Fondue esse ich nicht mehr. Orangen liebe ich immer noch, aber die Wassermelone wird von nichts übertroffen. Gerade war ich im türkischen Laden, habe ein paar Dutzend dieser „Avatichim“ abgeklöpfelt um die süsseste zu finden. Sie ist gegen sieben Kilo schwer, und ich habe mich nachher auf dem Heimweg verfahren, da durch die Bauerei fremde Busse auf meiner Linie verkehren. Aber was tue ich nicht alles für eine Wassermelone …