Als Dank für die vergangene und zukünftige Zusammenarbeit sind die Mitglieder des Quartiervereins zu Glühwein und Selbstgebackenem eingeladen. Der Kindertreff „Nali“ stiftet ein Wunschfeuer, welches an einem windgeschützten Platz in einer grossen Wanne brennt. Ab und zu fährt der Föhn trotzdem kräftig in die Glut und wirbelt Funkenregen auf.
Claudia verteilt kleine Papiertäschchen. Kinder und Erwachsene werfen diese nach und nach in die Flammen, hoffen, dass der dabei gedachte Wunsch in Erfüllung gehen wird. „Oh!“ Die Briefchen leuchten kurz in Grün oder Rot auf, bevor sie zu Asche zerfallen.
Man wärmt sich die Hände am Feuer und kehrt dann wieder zurück zum Glühwein im Haus. Kurz vor „Aktenzeichen“ brechen einige der Älteren auf.
Ich gehe noch ein paar Schritte mit den Nachbarinnen, die mir – ich bin eine interessierte Zuhörerin – von früher erzählen, wie es vor vierzig Jahren war im Quartier. Beatrice lacht und erinnert sich, dass sie als junge schwangere Frau im Baulift über die Hochhausfassade empor in ihre neue Wohnung einzog.
„Gute Nacht, bis spätestens zum Spaghettiessen im Februar!“
Eigentlich ist heute wieder nichts Besonderes passiert, ausser, man würde solche nachbarschaftlichen Treffen als besonders bezeichnen, wo doch das Hochhausleben in der allgemeinen Meinung anonym zu sein hat.

Wunschfeuer II

Ich habe auch so ein Wunschbriefchen ins Feuer geworfen – den Kindern und der Feuermeisterin zu liebe. Mal sehen …