Fr 1 Feb 2008
habe die Morgenstund´ und die Axt im Haus erspare den Zimmermann. Also stehe ich heute früh auf. Ein beissend kalter Wind rüttelt an den Storen. Zuerst erledige ich die monatlichen Zahlungen. Jupii, das Abo 08 für die FRAZ habe ich gewonnen! Die Antwort lautete: Else und Frieda von Richthofen.
Dann bündle ich die Zeitungen, reinige den Filter der Abwaschmaschine und schreibe einen Einkaufszettel. Anschliessend stelle ich fest, dass die Basler Läckerli, denen ich ein Rübli beigelegt hatte, nicht nur weich, sondern auch saftig geworden sind, gruusig. Den Rat, das Gebäck mit einer Kartoffel oder einer Karotte aufzubewahren, habe ich von erfahrenen Hausfrauen erhalten. Das waren die letzten Läckerli in diesem Haus. Sie bleiben einem, ob mit oder ohne Kartoffel gelagert, ohnehin im Hals stecken, wegen der Assoziation.
Es reicht, noch schnell in einem Büchlein mit 500 praktischen Ratschlägen für Haus und Familie zu blättern. Ratschlag Nr. 101 gefällt mir besonders, wahrscheinlich, weil heute Freitag ist:
Fische lebendig versenden.
Man tauche eine Brotkrume in Branntwein, stecke sie dem Fisch in den Mund und umwickle ihn mit frischem, nassen Stroh und Leinwand. Am Bestimmungsort angelangt, muss der Fisch sofort in frisches Wasser gelegt werden.
Aus:
Raaflaub, Elsa: Wo fehlt’s? Praktische Ratschläge für Haus und Familie. Bern, Hallwag, o.J., ca. 1925.
Februar 1st, 2008 at 23:21
Läckerli waren immer schon zäh, aber seit kurzem da gebe ich Dir recht, sind sie unschluckbar. Ich habe auch noch so einen alten Ratgeber von meiner Grossmutter. Also befolgt habe ich die Tricks noch nie, aber lustig zum Lesen sind sie. Erschreckend find ich nur, dass Beginn des 20 Jahrhunderts grosszügig und naiv mit Chemikalien umgegangen worden ist. Hätte ich nicht gedacht.
Februar 3rd, 2008 at 13:44
Interesssant, das mit den Chemikalien. Bei Elsa Raaflaub kommen nur Salmiak (Silberketten), Glyzerin (angelaufene Spiegel) und Benzin (Herrenkravatten), vor. Gelb gewordene Perlen reinigt sie mit warmem Essig und die Edelsteine mit Eau de Cologne;-)
Februar 5th, 2008 at 09:47
hat denn niemand erbarmen oder gar mitleid mit dem armen fisch?