Fr 8 Sep 2006
Ältester Sohn mit Frau, Kind und Schwester im Ausland, jüngster Sohn in der Schule, Ehemann bis 15:00 Uhr ausser Haus; deshalb packte meine „einsame“ Schwiegermutter die einmalige Gelegenheit beim Schopf und besuchte uns das erste Mal. Bereits hier dachte ich: Blogkstoff. Sie brachte meinem Mann sein Lieblingsessen, drei Paar Socken (Styled in Türkiya) und ein Unterhemd, mir zwei Paar Kniestrümpfe und dem Bébé die Söckchen und ein selbst gestricktes weisses Libli. Ich machte ihr einen Kaffee und liess sie unsere Hochzeitsbilder anschauen.
Bevor sie sich wieder die sieben Stockwerke hinunter schlich, wickelte sie das Bébé traditionsgemäss ein. Nur der Verband um das Päckchen Mensch fehlte und so blieb das Kind glücklicherweise nur eine Minute bewegungslos.
Beim Abschied bat sie ihren „verlorenen“ Sohn, niemandem von ihrem Besuch zu erzählen. Trotz meiner Zurückhaltung und übertriebenen Freundlichkeit fragte ich sie, ob denn der grosskotzige grosse Sohn unser aller Präsident sei. Sie antwortete, er habe halt der Familie den Kontakt mit uns verboten und basta.
Diese Welt, sieben Stockwerke unter mir, werde ich mit noch so viel Empathie niemals verstehen können. Apropos, hoffentlich verbringe ich nächsten 14. Juli in Frankreich.
September 8th, 2006 at 22:16
Manchmal muss man die eigene Verwandtschaft als Comicstrip verstehen. Dann geht’s.
September 9th, 2006 at 00:13
Meine Mutter hat uns eine sehr feine selbst gebackene Pite zum Zmittag gebracht. Ich hatte Freude. Auch dass sie mit meiner kleinen Tochter Albanisch geredet hat. Als sie sie hielt, sang sie ihr das selbe Lied, wie ich ihr singe. Dass war ein schönes Gefühl, meine Mutter in meiner hellen Wohnung zu sehen. Sie ging nach einer halben Stunde wieder nach Hause. Eine halbe Stunde später kam sie wieder um das Kindlein noch einmal zu halten. Sie war wohl bei uns, aber unwohl fühlte sie sich, weil es ja niemand erfahren darf, dass sie hier war.