Gelassene Federn

Wenn der „Bären“ geschlossen ist und auf dem Friedhof und um die Klosterruinen tiefer Schnee liegt, ist im Dorf nichts los.
In den Sträuchern an der Südmauer der Martinskirche taumeln die Bienen und sumherumsen wie verrückt.
Der senkrechte Riss im Mauerwerk des Gotteshauses ist kaum zu sehen. Hoffentlich bleibt alles weitere tausend Jahre auf Fels gebaut.
Vor der Seitentür liegt ein zerbrochener Grabengel. Ab und zu rutscht ein Walm Schnee von einem Dach.
Später klettere ich die enge Stiege des alten Hauses hinauf auf die Bühne. Einige glänzend blaugraue Federn liegen auf dem Boden – der Rest einer Mardermahlzeit.
Zusammen mit Schwestern und Nichte kehre ich ich im „Gschneit“ ein, die Einheimischen sagen „Gschniit“ (geschneit – was natürlich im Sommer weniger passt). Ich bestelle das letzte Menue „Suure Mocke mit Härdöpfelstock“, was ein typisches Winteressen ist. Am gegenüberliegenden Hügel beim Tavel-Denkmal wird geschlittelt wie zu des Dichters Zeiten: ohne Lift, dafür mit einer sagenhaften Aussicht auf die Berge.


Riss in der Mauer

Erste Bienen

Suedmauer

Licht und Schatten

Die drei Grossen