Bericht aus dem heutigen Bund zum 1. Mai, Kundgebung mit dem Bundespräsidenten in Zürich:

Nicht bis zum Ende seiner Rede kam Bundespräsident Moritz Leuenberger, der am Abend an einem Fest der SP in der Nähe des Helvetiaplatzes auftrat. Leuenberger hatte seine Rede kaum angefangen, als knapp huntert vermummte Aktivisten des revolutionären Aufbaus ins Festgelände auf der Bäckeranlage eindrangen, Knallparaden warfen und versuchten, das Rednerpodium zu stürmen. Auf Anraten der Polizei brach der Bundespräsident seine Rede ab und zog sich ins nahe Quartierzentrum zurück.

Nun, dass ein Bundespräsident am eigenen Leib erfahren hat, dass Quartierzentren rentieren auch wenn sie nicht rentieren, ist schön. Dass die Autonomen mit ihrem Auftritt den Rechtsradikalen vom letzten Rütli die Händchen reichen, ist weniger schön.

Und wenn Stadtrat Hess abgewiesene Asylbewerber mit Ameisen vergleicht, die unter seinem Bett eine «Getränkeflasche mit süssem Inhalt» gefunden haben… das Weitere mag ich gar nicht schreiben, so verdammt unerbaulich und „gschämig“ ist das alles für unsere tolle Demokratie, in der jeder Arsch zu Wort aber oft (gezielt) nicht über das Stammtischniveau hinaus kommt.

Auch dass die Schweiz in Sachen Familiendramen Weltspitze werden will, ehe sie den privaten Zugang zu Pistolen und Gewehren strenger handhabt, scheint ausgemacht. Die USA jedenfalls hätten wir schon überholt, vermeldet das Radio.

Gar nichts zu lächeln heute.