Di 25 Jan 2005
Der Bub aus Sri Lanka kann es nicht lassen, den Schweizer auszulachen und mit „Fisch“ anzusprechen, obwohl er es im Elterngespräch versprochen hatte. Vor dem Mittag war das Fass voll:
Was fällt dir ein, unsere Abmachung jede Lektion zu brechen? Konzentriere dich auf deine Aufgaben, anstatt den Unterricht für deine fiesen Spielchen zu missbrauchen. Denk an das Unglück in Sri Lanka, an die vielen Menschen, die alles verloren haben und du machst hier deine eigenen Kollegen fertig? Haben wir nicht genug Leid auf der Welt? Jetzt ist Schluss damit. JETZT! Ich wünsche dem kleinen blonden Schweizer, dass er Leuten wie dir, die das nicht begreifen, die kalte Schulter zeigt. Aber was tut er? Er hilft dir wieder und wieder. Wenn du ihn brauchst, ist er da, schlägt nie zurück und begleitet dich auf dem Heimweg.
Da stand er auf, schmiss seine Farbschachtel auf den Boden, schlug auf den Tisch, schrie mich an, dass mein Gesicht ganz nass wurde, schubste mich, hob die Faust und drohte wiederholend: Ich brech dir alle Knochen du Schlampe… Da wurde ich ganz gemütlich und wandte die Technik des Rollentauschens an. Nachdem ich ihn beruhigt und ihm die Konsequenzen mitgeteilt hatte, wollte er am Nachmittag trotzdem mit auf den Gurten kommen. Das war sicher eine Perle. Aber die eigentliche Perle war die Türkin, die mich darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die ganze Klasse seit unserem Macht-Kampf zu dem Schweizer stünde, ihn beschützen wolle und niemand ihn je wieder Fisch rufen würde.
Ich bin müde.
Januar 26th, 2005 at 14:56
Das ist wahrlich nicht mehr wie zu Albert Ankers Zeiten, als die Schüler brav in den Pulten, die Mädchen aufmerksam auf den seitlichen Bänken sassen und der Lehrer einen Schüler hatte, der ihm die Pfeiffe stopfte. Pfeiffen jeglicher Art sind nicht mehr angesagt. Machs gut!
Januar 30th, 2005 at 00:05
Ich frage mich, ob es Zufall oder der grosse Rückschlag ist, dass es vermehrt die Schweizer trifft? Bleibe aber ohne Antwort.