Krise hin, Krise her, erhielt ich einen Termin für eine Sprechstunde im Inselspital. Da ich zu früh dort war, beobachtete ich das Erwachen der Abteilung, als eine junge Frau mit Velohelm hinein stöckelte. Sie musste Praktikantin sein.

Alle, nur bitte die nicht. Und doch holte mich gerade sie, mit ihrer roten Nase und ihren rosa Bäckchen im Wartezimmer ab. Immerhin sah der begleitende Psychiater echt aus. Die Wonderbra-Tussi stellte mir anschliessend Fragen über Fragen, obwohl ich ihr zu Beginn zu verstehen gab, dass ich meine Probleme selber benennen könne.

Ob ich Alkohol trinke? –Nein.
Rauche? –Nein.
Andere Drogen? –Nein.
Fühlen Sie sich fremdbestimmt? –Wie meinen Sie das?
Hören Sie Stimmen? –Nein.
Glauben Sie andere zu beeinflussen? –Ich bin Lehrerin.
Hat sich schon die Farbe an der Wand verändert? –Nein.
Haben Sie Angstzustände im Lift? –Nein.
Im Bus? – Nein.
In vielen Leuten? –Nein.

So verlief das „Setting“. 50 Minuten lang. Bis zu der letzten Frage, in Form eines Tests: Ich sage Ihnen jetzt drei Wörter. Ich dachte: Was, nur drei? Da unterbrach endlich der Herr Doktor und meinte, ich hätte bestimmt kein Gedächtnisproblem. Er gab mir einen Termin für den nächsten Tag.