Kleinesmädchen schenkt mir ein Traubenzuckerbonbon. „Oh, danke!“ sage ich und schiebe mir die rosa Tablette in den Mund. Blitzschnell sollte mich nun ein Energieschub treffen und aus meiner schon länger andauernden Antriebslosigkeit heraus katapultieren. Aber nein, ausser einem süssrauhen Gefühl auf der Zugen geschieht nichts. Wahrscheinlich müsste ich das ganze Geschenktäfeli-Glas aus der Apotheke schlucken. Immerhin schmeckt das Wort Trauben-Zucker fein, obwohl dieser – von wegen Trauben – aus Kartoffeln und Mais gewonnen wird.

76 Sturmgewehre und 22 Pistolen sind der Armee im vergangenen Jahr abhanden gekommen. Die Waffenverluste hätten gegenüber dem Vorjahr zwar zugenommen, lägen aber im Bereich der üblichen Schwankungen. Die Ursachen für die Zunahme sieht der Armeesprecher in der gestiegenen Mobilität. Das Militär muss sich in einer ganz anderen Welt bewegen, als das gewöhnliche Volk, welches nun schon zwei Jahre unter mangelnder Mobilität leidet. Inzwischen sind 15 der vermissten Schusswaffen wieder aufgetaucht. Davon wurden 3 Pistolen und 5 Sturmgewehre von Müttern, Freundinnen und Ehefrauen aus der militärischen Schmutzwäsche geschält.

Ich mache einen Gang durch den Garten, wische dürre Blätter zusammen und schiebe sie von den Schneeglöckchen. Es ist kalt und kein Zaungesprächswetter. Nur Margrit aus dem Tscharni spaziert vorbei und teilt mir mit, dass die Bauarbeiten, laut Bruno, im Schwimmbad planmässig verlaufen und wir auf die Neueröffnung im Mai zählen können. „Inshallah“, murmle ich über den spriessenden Frühlingsboten.

Über gestiegene Mobilität hat Familie Blogk sich nicht zu beklagen. Trotz Impfungen und Gebooster ist die Hälfte am Genesen. Zwei nicht gelöschte von meinen 22 Morgen-Abend-Fötis der letzten Wochen:

Morgen: Blick nach Süden mit Nünenen und Gantrisch
Abend: Blick nach Westen: Rom-Berlin, Wien-Paris