Di 12 Apr 2005
sind die Eltern von Kindern in Privatschulen (unter anderem auch), wenn ihre Sprösslinge keinen Platz auf der „Ferieninsel“ finden. Denn in den Genuss dieser Tagesbetreuung während der Ferien kommen in erster Linie Kinder der öffentlichen städtischen Schulen.
Das findet CVP-Stadtrat Daniel Kast nicht gerecht, da ja alle Eltern mit ihren Steuern die „Ferieninsel“ mit bezahlen. Edith Olibet, Direktorin für Bildung, Soziales und Sport, ist sich dessen bewusst, dass Kinder aus privaten Schulen nur noch nehmen können/dürfen was an Plätzen übrig bleibt, sieht darin aber keine Diskriminierung:
„Es ist der Entscheid der Eltern, wenn sie ihre Kinder in privaten Schulen unterbringen wollen.“
Das finde ich eine ziemlich starke Aussage, nachdem meine Familie seit Monaten alles Erdenkliche getan hat, um 3rd in der Volksschule zu behalten. Da die öffentliche Schule über keine wirksamen Gegenmassnahmen bei Mobbing verfügt, intelligente, engagierte Eltern und deren Kinder sowieso nicht will, „leben“ die Privatschulen zum Teil von diesen gemobbten Schülerinnen und Schülern.
Längst nicht alle Eltern sind gut betucht, die ihren Kindern, oft nach einer langen Leidenszeit, den Besuch einer Privatschule ermöglichen.
Interessant finde ich, dass oben genannte CVp-Stadtrat, welcher sich für die Gleichbehandlung aller Berner Kinder einsetzt, in einem Schulkreis unterrichtet, in dem Mobbing gang und gäbe ist.
Kann es sein, dass er seine eigenen Kinder auch in eine Privatschule schickt?
Heute gelesen in „20 Minuten“ S. 3, Bericht von Raffaela Moresi
April 12th, 2005 at 11:09
Woher hast du das? Ich hätte natürlich gerne die Quelle! Das werde ich verwenden und – sollten die Kräfte je wieder zurückkehren – partei- und sektionspolitisch einbringen.
Und mir geht es nicht um den Aspekt der Diskriminierung und die Steuergelder in erster Linie, sondern um die Durchmischung. Denn die muss ein pädagogischer Anspruch der „Ferieninseln“ und „Feriensportlager“ sein. Und die war meines Wissens bis anhin auch ein Anspruch der Sozialdemokratie. Ich habe von keiner Wertediskssion gehört, die die Akzeptanz der Gettoisierung angepeilt hätte.
April 12th, 2005 at 11:23
Siehe Nachtrag, sorry, war in Eile. 😉 Vielleicht findest du in dem Genusch http://www.20min.ch den Artikel.
April 13th, 2005 at 10:35
Ja, habe gefunden. Beide haben Recht. Die Volksschule braucht dringend Trümpfe (sprich: Vorteile gegenüber Privatschulen) und die stark belasteten Steuerzahlenden in Bern brauchen gleichberechtigten Zugang zu den Angeboten. Ein Zielkonflikt für die Politik wie er im Buche steht.
Und nein, wir sind nicht gut betucht. Aber wir gäben unser letztes Hemd für gute Bildung. Davon leben die Privatschulen wohl inzwischen mehr als von Zahnärzten und Anwälten.