Sauber

Erinnerungsbild eines Wintermorgens im Bethlehemacker, falls der Schnee in Zukunft ausbleiben sollte. (Foto: der Hausmeister, 09.01.2019)

Endlich habe ich etwas Positives aus dem Pensioniertendasein zu melden: bei Schnee bis in die Niederungen, Miusgraden im Flachland und Glatteisgefahr darf ich zu Hause bleiben, darf mir, wenn ich möchte, bei Kaffee und Ankenbock, Bilder von Lawinen durch Häuser und über unbeschwerte Nebenpistenfahrer anschauen, dazu Carambolagen im Schneegestöber auf Autobahnen, lahmgelegte Bahn- und Fluglinien, Stromausfälle, eingeschneite Pressierte, die auf den Heli warten …

(Danke für alle zaubermärchenhaften Fotos von sonnigen Pisten, gemütlichen Chalets, stillen Wanderwegen, fröhlichen Menschen in schönen, warmen Kleidern.)

Nachdem mir die Kinder und die Spezialstaubsaugerwerbung jahrelang vor Augen geführt hatten, was sich so im Laufe der Zeit in solchen Unterlagen ansammeln und vermehren würde, habe ich eine neue Matratze gekauft. Was mir an dieser Neuerung ein besonders gutes Gefühl gab: ich hatte genug Kraft, die alte Matratze (20 kg) für den Transport in den Entsorgungshof zusammen zu schnüren und die neue auf mein Bett zu platzieren.

Diese einmalige „Übung“ meinerseits ist natürlich nichts gegen die sportlichen Senioren, die täglich in Krafträumen und Stadien trainieren, um an den Master-Leichtathletik-Mesterschaften eine Medaille zu gewinnen. Die 84jährige Ruth Helfer z.B. hat praktisch alles gewonnen, was mit Laufen zu gewinnen ist. Heute braucht sie für 100 m 24-25 Sekunden, mit 30 Sekunden wäre sie weg vom Fenster von der Bahn. Das alles las ich in 50plus, das Magazin für ein genussvolles Leben.
Ja, ja, ich erinnere mich, vor zwölf Jahren mochte ich diese Senioren Zeitung nicht mal anschauen. Heute nahm ich mir die Zeit, auf ein paar Glanzseiten erfolgreiche, ispirierende, abenteuerliche, leidenschaftliche, unbeugsame und glückliche „ältere“ Menschen kennen zu lernen. Das Kreuzworträtsel allerdings war eine Enttäuschung. Das Lösungswort „VIOLINE“ fand ich in ca. 3 Minuten heraus. Wahrscheinlich ist es so bubileicht, damit die Leserinnen und Leser schnell wieder in die verchromten Gestänge der Krafträume traben/radeln/skateboarden können.

Geht’s noch? Ich wollte doch gar nichts über Sport schreiben!

Irgendwie habe ich es verpasst, mich über die Bilanz des WEF 2019 näher zu informieren. Heute wollte ich das nachholen. Ausser dem grobschlächtigen Schuhwerk, auf welches massgeschneiderte Hosenbeine fielen, gab es anscheinend nichts Aussergewöhnliches und so auch nichts, was zur rechtzeitigen Rettung unseres Planeten beitragen könnte.

„Meine“ Kassierin im Orangen Riesen ist krank. Sie versuchte es zwei Tage, mit Fieber zu arbeiten, aber die Grippe liess sich nicht raus schwitzen. Seitdem Self-Scanning eingeführt wurde und die Kassenfrauen ein Auge auf die selbst scannenden KundInnen halten oder sogar neben ihnen stehen müssen, gibt es am Arbeitspaltz mehr Stress. Die Kassierinnen kennen ihre Kundschaft und kommen u.a. in ihrer Kontrollfunktion unter Druck. Das wird zwar nicht laut gesagt, aber die Veränderungen der Arbeitsplätze ist nicht mehr aufzuhalten. Ich verzichte aufs Self-Scanning und warte in der Reihe – als Rentnerin geht’s.

Kannen

Hoffentlich werden wir im kommenden Sommer noch etwas in die Kannen füllen können.
Ein Blick auf den Grundwasserspiegel vom Februar 2019