Do 23 Nov 2006
Es war tiefe Samstagnacht, als auf dem Bauplatz plötzlich Licht über schlafende Kranenbeine, Barackenwände, gezahnten Baggerschaufel und Bypss-Strasse flutete. Dann begann ein stumpfes rasches Hämmern.
Frau C., spundwanderprobt, stieg aus dem warmen Bett und liess eine mitternächtliche Kochwäsche durch laufen: Lärm zu Lärm.
Frau T., knappe hundert Meter von der bearbeiteten Baugrube entfernt, versuchte gar nicht erst zu schlafen, aber das Beste aus der Situation zu machen: im Gratisflutlicht Hefte korrigieren. Frau S. fuhr auf aus leichtem Schlaf und fragte sich, was sich die MieterInnen denn jetzt wieder Fieses gegen ihren Ehemann, den Hauswart ausgedacht hatten: bumm,bumm,bumm …
Zu sagen ist, dass das Hämmern auch in der folgenden Nacht weiterging.
Heute endlich lag ein Infoblatt im Briefkasten, welches uns für weitere 34 Hammernächte dankt, die wir mit Verständnis und Geduld ertragen sollen.
Man habe auf dem Tiefbauamt nicht mit „starken Lärmemissionen gerechnet, die im ganzen Raum Bern-West hörbar sind“, steht da.
Tortelloninonemau und Tonnerschiess, sind das denn die ersten Spundwände, die sie ungespitzt in den Boden rein däppern?
November 23rd, 2006 at 11:44
🙂 es muess dänk geng alls verhimuheilandtonneret si. kann euch leidgeplagten nachfühlen. wir wohnten nach der gasexplosion am nordring in einem der häuser, die in den selben innenhof münden. da half nur eins: mietzinsreduktion einfordern. zuerst nett, dann vor mietgericht – nicht zu tief einsteigen (20 %). hübsch protokoll führen und dann mit dem ersparten batzen in die ferien fahren. in der zwischenzeit irgendwie die nerven schonen…
November 24th, 2006 at 11:30
Als ich vorgestern nacht heimkam, hörte ich das Bumm-bumm-bumm von Osten her und erst da merkte ich, dass das Bumm-bumm-bumm an jeglichen Hochhäusern abschallte und erst noch in Synkopen durch die Wolkenkrazer hallte. Toll! Wir fordern Mietzinsreduktion 😉
November 25th, 2006 at 00:22
Hmm. Der Stadteil 6 hat ca. 16’000 Wohnungen. Knapp geschätzt sind 2’000 Wohnungen vom Baulärm – eben auch in der Nacht und am Wochenende – stark belastet. Auch der Bauschutt-Staub liegt nun für Jahre auf unseren Balkonen. Im Moment stehen die Chancen gut, dass wir als Quartiervereine Kleine-Verbesserungen erwirken können (haben wir auch schon) und -wenn wir Freiwilligenarbeitskraft genug finden – auch bei Entwürfen für Unterführungen etc. mitbestimmen können.
Mietzinsreduktionen werden wegen Präzedenz-Charakter als aussichtslos eingeschätzt.