Neben der Tür zur Kinderkrippe hat ein junger Mann ein Stativ mit Fotoapparat aufgebaut. Es ist etwas vor acht Uhr morgens, die Kinder sind auf dem Weg zur Schule, die ersten BewohnerInnen auf dem zum Denner.
Ah, diesen Samstag gibts wohl zur Abwechslung eine Fotoreportage über unser Quartier: ein zerschmettertes Fenster, ein verspraytes Plakat vom Drehrestaurant des Schilthorns, kunstvoll beleuchtet, denke ich und halte freundlich lächelnd auf den Fotografen zu: „Guten Tag, darf ich Sie fragen was Sie hier fotografieren?“
„Mais oui!“ Er sei Student der Hochschule der Künste und interessiere sich für
Le Corbusier und dessen Einfluss auf die Architektur dieser Siedlung. Schon vor einer Stunde habe er Aufnahmen von den Schafen auf der Weide zwischen den Blöcken gemacht. Ich sei bereits die dritte Person, die ihn anspreche. Dass ihn die Leute grüssen, finde er so etwas von nett. Er müsse nächstes Jahr noch eine Arbeit über das Thema „Heimat“ schreiben und er habe gerade beschlossen, über das Quartier zu schreiben.
Da die Hochschule für Künste nur ein paar Strassen entfernt sei, (Haltestelle „Bethlehem Säge“), wäre es kein Problem, Berns westlichsten Westen besser kennen zu lernen.
Es ist ganz klar, dass er auf Blogks Unterstützung zählen kann.