Obwohl es morgens schon recht kühl ist, schiebe ich die Socken- und Strumpfzeit noch hinaus. Deshalb stehe ich ein bisschen fröstelnd an den Bushaltestelle und schaue, wie meine Mitmenschen die Übergangszeit meistern. Ein Sommer-Winter-Mischmasch vom Flip-Flop bis zum Pelzstiefel, vom Trägershirt bis zum Daunenmantel ist alles da. Man friert am Morgen oder schwitzt am Nachmittag.
Ich erinnere mich an die Kullu Dussehra in Nordindien. Dieses Fest dauert eine gute Woche und wird von den Bergbewohnern aus den hintersten abgelegensten Krächen besucht. Es ist die Gelegenheit, sich mit Waren fürs Überwintern einzudecken, sich segnen, wahrsagen und den hohlen Zahn ziehen zu lassen, ein bisschen Spass an Tanzbären, Schlangenbeschwörern, Blasmusik zu haben und als wichtige Sache sich an einem bestimmten Tag zusammen mit tausend anderen Mitmenschen ins Wintergewand zu stürzen.
Erst an der Frühlings-Dussehra wird wieder auf Sommerkleidung umgestellt.