Weniger Arbeitslose

Im Gäbelbachquartier leben weniger Arbeitslose als im restlichen Kantonsgebiet: Hier beträgt die Quote 2,2 Prozent, während auf die ganze Stadt gesehen 2,6 Prozent der Bevölkerung arbeitslos sind. Auf Stadtgebiet sind 2 Prozent der Schweizer ohne Erwerbsarbeit, im Gäbelbach 1,6 Prozent. 4,8 Prozent der Ausländer sind im Berner Schnitt arbeitslos, im Gäbelbach sind es 3,1 Prozent. [Quelle, der Bund vom 16.8.]

Nachdem wir vorgestern also in der Zeitung lesen konnten, dass wir seltener arbeitslos sind als die andern, müssen wir uns heute schon wieder mit einem Korrigendum abfinden (wer hätte das gedacht):

7,2 Prozent Arbeitslose

In der Dienstagsausgabe vermeldete der «Bund» eine Arbeitslosenquote von 2,2 Prozent für das Quartier. Diese Quote bezog sich auf die Gesamtbevölkerung. Die offizielle Arbeitslosenquote hingegen bezieht sich auf die Anzahl Erwerbspersonen. So berechnet, liegt die Arbeitslosenquote im Gäbelbach deutlich höher: Ende 2004 betrug sie 7,2 Prozent. 5,4 Prozent der Schweizer und 9,5 Prozent der ausländischen Erwerbspersonen waren ohne Arbeit. Im Stadtberner Schnitt betrug die Arbeitslosenquote Ende 2004 4,4 Prozent –3,5 Prozent bei den Schweizern, 7,1 Prozent bei den Ausländern. [Quelle: Der Bund von heute]

Das ist wunderbar, weil so exemplarisch für den Umgang Berns (Unesco Weltkulturerbe) mit seinem Stadtrand. Zuerst findet man das Quartier noch cool (leCorbusier abgeguckt, erster Elementbau Europas), dann kommen die Zurück-zur-Natur-Fritzen und verdammen die „Kaninchenställe“, parallel dazu beginnt der Eigenheim-Tick von Ottonormalverbraucher, der die ganze Peripherie verbaut und den Pendlerverkehr zu einem der grössten Probleme Berns macht. So wird weggeschaut und gespart und einfach ignoriert. Und weils dann in einer Art zerfällt, die für alle in der Stadt etwas peinlich wird, beginnt die Beschönigungsrunde.

Den übrigen Platz widmet die Serie heute unserem Tierpark, der gelinde gesagt Geschmacksache ist und auch immer mal wieder militante Tierschützer anzieht. (Die schneiden das Gehege durch und lassen die Viecher frei, die man dann am nächsten und übernächsten Tag irgendwo tot zussammenschaufelt oder ersoffen aus dem Bach hievt. Und beim letzten Mal haben sie sogar ihr Repertoire erweitert und ein Bekennerschrieben hinterlassen.)