Im Club cultural Cervantes ist man flexibel. Ganz klar, dass die Fiesta auf heute Sonntag verschoben wurde, denn gestern Abend widmete man sich ganz dem Fussballgott

Trotz des milden Herbstwetters kamen die spanischen Gäste in den Grossen Saal des Quartiers, hängten neben die Clubfahne auch eine mit Schweizerkreuz, deckten die langen Tische für zweihundert Leute, bauten eine Bar auf und belegten Teller mit leckeren spanischen Wurst- und Schinkenscheiben, Käse und Oliven. Nach der Vorspeise wurde Kartoffelstock mit Rindsragout und zum Dessert Glace mit Früchten serviert. Alles lief wie am Schnürchen, denn in der Küche und beim Service waren Profis am Werk. Man sprach, lachte und tanzte durcheinander. Die Musik war ohrenbetäubend. Ein Mann erzählte mir, er hätte in seinem Garten in Spanien vier Schweizerfahnen gehisst. So etwas! 

Absoluter Höhepunkt des Nachmittags war der Auftritt der über fünfzig Flamencotänzerinnen und der zwei Flamencotänzer.

Die Knaben und jungen Männer hätten leider nicht genug Disziplin für diesen Tanz, meinte eine spanische Mutter bedauernd.

Die Lehrerin Raquel mit den beiden Tänzern, 2005

So gibt es im Club Cervantes in Bern einstweilen nur zwei Flamencotänzer, die hoffentlich nicht von einem Fussballclub abgeworben werden.