Leere Klammern

Nicht verwunderlich, dass mein erstes und einziges Papiertaschentuch (Enkelglace) in die schwarze Shirtwäsche gerät. Wie Kletten hängen die Fuseln am Feinen. Jeden Sommer vor den Ferien suchen mich die grössten Zweifel heim, ob ich überhaupt verreisen soll. Gibt es nicht gerade jetzt eine Menge zu erledigen? Wäre es nun nicht besonders schön in der aufgeräumten Wohnung und dem gejäteten Garten? Was, wenn irgend etwas schief geht? Habe ich alles Nötige dabei? Auch einen Hammer, damit ich die Autoscheibe einschlagen könnte, falls die Elektronik aus irgend einem Grund – Mashallah – ausfallen sollte?
Ich besorge noch eine Zeltleine mit Schnurspanner, dann hätten wirs. Hausmeisters machen zusammen mit mir Ferien, aber noch klemmt das Garagentor, die Brandklappe in Frau R.s Badezimmer konnte wieder geöffnet werden, die Sonnenstore bei W.s wird auch repariert, so wie das WC des angesäuselten Vietnamesen. Und da ist noch der Zwist in der Waschküche zu schlichten. Frau C. verlangt von Frau F. dass sie sich anpasst an die Regeln in diesem unserem Land punkto Reservemaschine und überhaupt. Die Reserve stehe für Frau C.s Defekte. Frau F. sieht das anders und braucht die Reserve für ein Zwüschedürewöschli, was Frau C. in höfliche Rage bringt.

Irgendwie schaffen wir es immer, in diesem sandigen, windigen, salzigen Platz anzukommen und auf dem Delta für einige Wochen abzuhängen – zu „tschillen“, wie das in Berndeutsch heisst.

Einen schönen Sommer!