Do 13 Nov 2008
Im Büro erzähle ich meiner Kollegin vom Sessel meiner verstorbenen Eltern. Dieser steht seit Monaten beim Sattler im Dorf und wartet darauf, neu bezogen zu werden. Der begehrte Handwerker vertröstete mich im vergangenen Februar auf den April. Im Moment seien die Segler dran, die ihre Boote zu See lassen wollten. Den Werkstattwänden entlang lagen Walme von Segeltuch, welches darauf wartete, zugeschnitten, genäht, gelocht und schliesslich vom Wind gebläht zu werden.
Der Sommer ist vorbei, die Boote kommen wieder unter die Plane und mein Sesselchen ist immer noch nicht aufgefrischt.
„Ich nehme mit nach Kroatien, ist überhaupt kein Problem und kostet weniger“ sagt meine Kollegin. Sobald ich mit dem säumigen Sattler gesprochen hätte, werde sie das Möbelstück bei ihm im Dorf abholen. Es sei nicht das erste Mal, dass sie mit einem zerschlissenen Sessel nach Kroatien reise, um ihn dort restaurieren zu lassen. Auch die Rückreise in die Schweiz mit „Sessel-Wie-Neu“ sei überhaupt nicht kompliziert.
Dieses Angebot hat mich richtig gerührt. Danke!
Ich finde es schon umständlich, eine Topfpflanze innerhalb der Stadt von hier nach dort zu transportieren.
November 14th, 2008 at 11:34
Das ist wirklich sehr nett von ihr! Sie hat ja auch mal einen Bottich mit einem grossen, eingelegten Stockfisch durch die Schweiz kutschiert, frag sie 🙂 Ich denke, uns Sesshaften, die nie (e)migrieren mussten, bleibt vieles erspart, dafür fehlt uns ein grosser Erfahrungsschatz im Improvisieren und Transportieren…
November 14th, 2008 at 21:10
Oh, liebes Geranium, das mit dem Stockfisch will ich dann noch genauer wissen;-) Es werden ja auch die Feigenernten aus den kroatischen Gärten in die Schweiz gebracht und zu feiner Konfi für die sesshaften Freunde verarbeitet. Haben wir ein Glück!