Im Büro erzähle ich meiner Kollegin vom Sessel meiner verstorbenen Eltern. Dieser steht seit Monaten beim Sattler im Dorf und wartet darauf, neu bezogen zu werden. Der begehrte Handwerker vertröstete mich im vergangenen Februar auf den April. Im Moment seien die Segler dran, die ihre Boote zu See lassen wollten. Den Werkstattwänden entlang lagen Walme von Segeltuch, welches darauf wartete, zugeschnitten, genäht, gelocht und schliesslich vom Wind gebläht zu werden.
Der Sommer ist vorbei, die Boote kommen wieder unter die Plane und mein Sesselchen ist immer noch nicht aufgefrischt.
„Ich nehme mit nach Kroatien, ist überhaupt kein Problem und kostet weniger“ sagt meine Kollegin. Sobald ich mit dem säumigen Sattler gesprochen hätte, werde sie das Möbelstück bei ihm im Dorf abholen. Es sei nicht das erste Mal, dass sie mit einem zerschlissenen Sessel nach Kroatien reise, um ihn dort restaurieren zu lassen. Auch die Rückreise in die Schweiz mit „Sessel-Wie-Neu“ sei überhaupt nicht kompliziert.
Dieses Angebot hat mich richtig gerührt. Danke!
Ich finde es schon umständlich, eine Topfpflanze innerhalb der Stadt von hier nach dort zu transportieren.