Eine Gruppe Arbeiter zieht vor meiner alten Eingangstür das Baugerüst hoch. Ihre gemeinsame Sprache ist „Ho“, eine Art Esperanto für Bauarbeiter aus den unterschiedlichsten Ländern. „Hoo“, schreit einer, und schon fällt ein Brett krachend vor meine Füsse. Ich stosse ein erschrockenens „Ho“ aus. „Ho, Ho, ho“, wird nach oben gemeldet. Mit „Hoho“ gib mann mir den Weg frei. Die Kehrichtkübel sind bereits abgeschraubt worden. Überall liegen Büchsen, leere Chipstüten und Werbungs-Flyer. Der Lift ist unglaublich schmutzig. Es werde nicht mehr geputzt. Die Verwaltung finde, die Mieterinnen und Mieter sollten einmal mit ihrem eigenen Dreck konfrontiert werden, erzählen mir die Nachbarn. Ich fahre in meine blitzsauber geputzte Wohnung, poliere noch einmal alle Lichtschalter, Klinken, Kleiderstangen und fege das Treppenhaus mit einem warmen Schmierseifenwasser bis hinunter zum Lift. Bald erscheint der Liegenschaftverwalter und beginnt seine akribische Schmutzkontrolle.
Januar 2009
Sa 31 Jan 2009
Mi 28 Jan 2009
Habe ich aus Mündern von Quartierkindern, einschliesslich dem eigenen, notiert:
Mo 26 Jan 2009
Aber bis die alte Wohnung abgegeben ist und alle von der Grippe geheilt sind, ihre Erwerbsarbeit wenigstens ein bisschen abgetragen und die neuen Kinder an die neue Kita gewöhnt haben, ist hier nichts los.
Aber bald sind wir innerlich und äusserlich wieder aufgeräumt und bloggken weiter.
Danke der Nachfragen per E-Mail – das ist lieb und wir wissen es zu schätzen.
Sa 10 Jan 2009
de chönnte-mer besser zügle.
Mir steckti üsi Sächeli
uf üsi spitze Stächeli.
(nach Kuno Lauener)
Do 8 Jan 2009
Den Stepper hab ich mir zum neuen Jahr geschenkt.
Schwangerschaft, Weihnachts-Güezi und Königskuchen haben mir zu auffällige Spuren hinterlassen. Nun zeigen mir die amerikanische Fitness- und Muskel-Lady, ihre vier durchtrainierten Tussis, Mitstreiterinnen und zwei Kraftmaschinen wies geht. In einem rosaroten Studio steppen sie: eight, seven, six… and one more time… zuerst langsam, „Singels“, dann doppelt so schnell. Alles im schicken engen Kostüm mit viel Haut, einem Wonderbra-Decolté und stetem Lächeln.
Mein Stepper steht auf Grossmutters Teppich, zwischen Hängematte, Wäscheständer, überstelltem Tisch und Duplos. Kleinsmädchen turnt mit, streckt mir immer wieder die zwei Gymnastik-Bänder entgegen, wundert sich, dass ichs nicht ganz so hinbringe wie die Ladies im TV. Kleinsbübchen schaut mich mit grossen, richtig grossen (!), Augen an. Wenn Mama in ihrem Outfit, quer gestreifter Pyjama (mit Still- statt Sport-BH) und marokkanischen Latschen, dieses DVD-Übungsprogramm ausprobiert, gibt’s nur zu staunen. Lauthals lachen kann Kleinsbübchen noch nicht.
So 4 Jan 2009