Zilly, die Zauberin, beobachtete mit ihrem Fernrohr gern den Nachthimmel. Er sah unermesslich gross, dunkel und geheimnisvoll aus. “ Ich würde sooo gern in den Weltraum fliegen, Zingaro“, sagte Zilly oft. „Das wäre doch mal ein richtig grosses Abenteuer.“
Eines Nachts, als der Mond und die Sterne hell leuchteten, sagte Zilly plötzlich: „Los geht’s! Jetzt fliegen wir in den Weltraum, Zingaro!“ „Miiau?“, sagte Zingaro.
Korky Paul und Valerie Thomas : Zilly im Weltraum, Beltz & Gelberg, 2012, ISBN 978-3407-79452-9
Das Bild ist von Quint Buchholz und heisst „Abendvorstellung“.
Gestern Nacht sah ich eine Weile dem Mond zu wie er, tatsächlich blau schimmernd, durch die Regenwolken über dem Block schwamm – oder trieben die Wolken an ihm vorbei?
... Bis dann zuletzt des vollen Mondes Helle
So klar und deutlich mir ins Fenster drang,
Auch der Gedanke willig, sinnig, schnelle
Sich ums Vergangene wie ums Künftige schlang:
Um Mitternacht.
Als mein Vater gegen die Neunzig ging, brauchte es einige Überredungskünste, ihn zu einem Schuhkauf zu bewegen. Rentiert sich das noch in diesem hohen Alter? „Unbedingt!“, versicherten wir Töchter. Zwischen 94 und 95 begann er, sein Hochbeet abzubauen, pflanzte die Kartoffeln in eine Reihe Töpfe wenige Schritte vor die Haustür und räumte Dieses und Jenes in Keller und Heubühne auf.
In meinem Bekanntenkreis gibt es einige, die sich weit vor dem Greisenalter verkleinern, sich von einem grossen Teil ihrer Habe trennen, versuchen, gute Plätze für ihre „Lieblinge“ zu finden, besonders für Bücher. Was nicht leicht ist. Eigentlich sollte ich längst in dieser Abbauphase sein – ich gebe mir Mühe. Trotzdem findet hie und da etwas bei mir eine Bleibe …
… wie dieses zauberhafte Buch aus dem Jahr 1907. Lisa Wenger, einmal meistgelesene Schriftstellerin der Schweiz heute beinahe vergessen, Malerin, Frauenerechtlerin, Grossmutter von Meret Oppenheim und kurz Schwiegermutter von Hermann Hesse ist die Verfasserin und Illustratorin dieses Werks. Die Erstausgabe Stuttgart : Verlag von Gustav Weise, 1907 ist kaum noch erhältlich.
… nahezu voll, steht um diese Uhrzeit direkt über dem Block. Wieder einmal muss ich mich weit aus dem Fenster lehnen, um ihn zu sehen.
Fast alle frühen Gesellschaften bedienten sich der regelmässigen Mondzyklen, um die Zeit zu messen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass wir mit der Astronomie begannen, einfach weil wir es konnten, und weil es schön ist, den Nachthimmel zu beobachten.
Ben Moore : Mond, Kein & Aber, 2019 ISBN 978-3-0369-5799-9
Unter meinen Fenstern schwebt der 50 Meter lange Lastausleger des Krans. Im Hintergrund hält das letzte Tram zur Endstation Bern-Brünnen.
Als ich gestern früh gegen 08:00 Uhr nach ihm Ausschau hielt, hingen graue Wolken über der Stadt. Am Abend gab es dann einen klaren Sternenhimmel. Der Mond stand hoch und weiss über dem Block. Ich musste mich weit aus dem Fenster Balkon lehnen, um ihn zu sehen.
Schon vor dem Aufruf zum Stromsparen hatte ich mich oft durch die Wohnung bewegt, ohne das Licht anzumachen. Mit der Zeit fand ich in der Dunkelheit auch die kleinsten Dinge wie Haargummi, Zahnstocher, Ohrstecker, Kieselerdekapseln usw.. Kleidungsstücke und Geschirr waren kein Problem, ausser, ein gutmeinender, hilfreicher Geist hatte mir beim Helfen dieses und jenes umgeräumt. Als letzte Nacht der Vollmond hell in die Wohnung schien, erwachte ich und hatte gleich ein schlechtes Gewissen. Brennt irgendwo unnötig eine Lampe?
„Ohne Mauer“, sagte Mimi, „ist Berlin ziemlich ungemütlich, findest du nicht? Ich meine natürlich für Hasen.“ „Weisst du was?“ sagte Esterhazy. „Wir ziehen aufs Land.“
Aus: Esterhazy. Eine Hasengeschichte Irene Dische / Hans Magnus Enzensberger / Michael Sowa Published by Sauerländer, Aarau, 1993 ISBN 10: 3794136160 / ISBN 13: 9783794136162
Wie gut, dass ich den Mond auf meinen Schultern trage. Denn, was täte ich um Mitternacht, wenn ein Gedicht ich lesen möchte; und die Lampe stottert, und verstummt?
Manfred Schröder, Dichter, Aphoristiker und Satiriker
Nichts geht über Qualitätsarbeit: Die seltene Münze wurde vor ca. 1800 Jahren geprägt und im vergangenen Juli bei Haifa von Meeresarchäolog*innen entdeckt.
Die Münze der römischen Göttin wurde laut der Israelischen Altertumsbehörde IAA, unter Antoninus dem Frommen (138-161 n. Chr.) in Alexandria, Ägypten, geprägt. Sie trägt die Inschrift „Jahr acht“, was dem achten Jahr der Herrschaft des Kaisers entspricht und den Höhepunkt der „Pax Romana“, einer Zeit relativer Ruhe im Römischen Reich, markiert.
Eine Seite der Münze zeigt ein Bild von Luna, die römische Göttin des Mondes und ein Bild des Tierkreiszeichens für Krebs. Die andere Seite zeigt Antoninus Pius. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern war Antoninus der Fromme kein Militär und nahm an keinen Schlachten teil, wie die IAA weiter berichtet. „Er liess Tempel, Theater und prächtige Mausoleen errichten und förderte Wissenschaft und Philosophie“. Die römische Göttin Luna repräsentiert in der Mythologie den Mond und ist der weibliche Gegenpart ihres Bruders Sol, der Personifikation der Sonne.
Euronews, 26/07/2022
Hoffentlich bekommen Sie trotz des dominierenden Mondlichts noch ein paar flitzende Sternschnuppen- oder ein paar andere Meteorschauer zu sehen.
Die Fremde ist ein kaltes Kleid
Mit einem engen Kragen
Ich hab´s mit meinem Koffer oft
Im Leben schon getragen
Als Einzelgänger von Natur
Wohn ich nicht gern zu Gaste
Ich hause lieber unterm Dach
Als fremd im Prunkpalaste
Ich reise ohne Stock und Hut
Und tanze aus dem Reigen
Wenn einer eine Reise tut
Dann kann er viel verschweigen
Mascha Kaléko 1907-1975: Chanson von der Fremde
Bild: Padmacandra Meek : The Immigrants