Als ich gestern früh gegen 08:00 Uhr nach ihm Ausschau hielt, hingen graue Wolken über der Stadt. Am Abend gab es dann einen klaren Sternenhimmel. Der Mond stand hoch und weiss über dem Block. Ich musste mich weit aus dem Fenster Balkon lehnen, um ihn zu sehen.
Schon vor dem Aufruf zum Stromsparen hatte ich mich oft durch die Wohnung bewegt, ohne das Licht anzumachen. Mit der Zeit fand ich in der Dunkelheit auch die kleinsten Dinge wie Haargummi, Zahnstocher, Ohrstecker, Kieselerdekapseln usw.. Kleidungsstücke und Geschirr waren kein Problem, ausser, ein gutmeinender, hilfreicher Geist hatte mir beim Helfen dieses und jenes umgeräumt. Als letzte Nacht der Vollmond hell in die Wohnung schien, erwachte ich und hatte gleich ein schlechtes Gewissen. Brennt irgendwo unnötig eine Lampe?
„Ohne Mauer“, sagte Mimi, „ist Berlin ziemlich ungemütlich, findest du nicht? Ich meine natürlich für Hasen.“ „Weisst du was?“ sagte Esterhazy. „Wir ziehen aufs Land.“
Aus: Esterhazy. Eine Hasengeschichte Irene Dische / Hans Magnus Enzensberger / Michael Sowa Published by Sauerländer, Aarau, 1993 ISBN 10: 3794136160 / ISBN 13: 9783794136162
Wie gut, dass ich den Mond auf meinen Schultern trage. Denn, was täte ich um Mitternacht, wenn ein Gedicht ich lesen möchte; und die Lampe stottert, und verstummt?
Manfred Schröder, Dichter, Aphoristiker und Satiriker
Nichts geht über Qualitätsarbeit: Die seltene Münze wurde vor ca. 1800 Jahren geprägt und im vergangenen Juli bei Haifa von Meeresarchäolog*innen entdeckt.
Die Münze der römischen Göttin wurde laut der Israelischen Altertumsbehörde IAA, unter Antoninus dem Frommen (138-161 n. Chr.) in Alexandria, Ägypten, geprägt. Sie trägt die Inschrift „Jahr acht“, was dem achten Jahr der Herrschaft des Kaisers entspricht und den Höhepunkt der „Pax Romana“, einer Zeit relativer Ruhe im Römischen Reich, markiert.
Eine Seite der Münze zeigt ein Bild von Luna, die römische Göttin des Mondes und ein Bild des Tierkreiszeichens für Krebs. Die andere Seite zeigt Antoninus Pius. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern war Antoninus der Fromme kein Militär und nahm an keinen Schlachten teil, wie die IAA weiter berichtet. „Er liess Tempel, Theater und prächtige Mausoleen errichten und förderte Wissenschaft und Philosophie“. Die römische Göttin Luna repräsentiert in der Mythologie den Mond und ist der weibliche Gegenpart ihres Bruders Sol, der Personifikation der Sonne.
Euronews, 26/07/2022
Hoffentlich bekommen Sie trotz des dominierenden Mondlichts noch ein paar flitzende Sternschnuppen- oder ein paar andere Meteorschauer zu sehen.
Die Fremde ist ein kaltes Kleid
Mit einem engen Kragen
Ich hab´s mit meinem Koffer oft
Im Leben schon getragen
Als Einzelgänger von Natur
Wohn ich nicht gern zu Gaste
Ich hause lieber unterm Dach
Als fremd im Prunkpalaste
Ich reise ohne Stock und Hut
Und tanze aus dem Reigen
Wenn einer eine Reise tut
Dann kann er viel verschweigen
Mascha Kaléko 1907-1975: Chanson von der Fremde
Bild: Padmacandra Meek : The Immigrants
Kleines Gespenst trippelt mit einem Beil im Kopf am Kaminfeuer vorbei. Statt durch Mark und Bein zu erschrecken, lachen Schlossherrin und Schlossherr herzlich über den süssen Gespensternachwuchs. Kein noch so entsetzlicher Spuk gelingt der Kleinen. Schweren Herzens schicken die von der Herumspukerei müden Eltern ihr Kind zum unheimlichsten Gespenst von Schottland in die Lehre.
„Wer bist du?“, fragte das unheimlichste Gespenst von ganz Schottland. “Ich bin ein junges Gespenst!“ sagte das junge Gespenst, „und möchte zu dir in die Lehre kommen, weil du das unheimlichste Gespenst von ganz Schottland bist.“ „Ach so“, sagte das Gespenst von Whislefield. „Du hast mich ganz schön erschreckt.“ „Darf ich also zu dir in die Lehre kommen?“ „Meinetwegen. Morgen Nacht kannst du anfangen.“
Aus: In einem Schloss in Schottland lebte einmal ein junges Gespenst. Franz Hohler / Ill.: Werner Maurer. Verlag Sauerländer, 1979, ISBN 978-3-7941-1976-9
Oben brennnt das gelbe Mutterauge.
Überall liegt Nacht wie blaues Tuch.
Fraglos ist, dass ich jetzt Atem sauge.
Ich bin nur ein kleines Bilderbuch.
Häuser fangen Träume bunter Schläfer
Wie in Netzen in den Fenstern auf.
Autos kriechen wie Marienkäfer
Leuchtende Strassen hinauf.
Alfred Lichtenstein in "Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst - Gedichte aus fünf Jahrhunderten ...", Goya, 2021, ISBN 978-3-8337-3135-8
Foto: Die Jungkrähen auf dem Nachhauseweg durchs Quartier, 19. November 2021
Als Münchhausen in türkischer Kriegsgefangenschaft war, kam er einmal mit Bären in Kampf. Er schleuderte seine silberne Axt nach ihnen. Aber sie flog in die Höhe und fiel auf den Mond. Alsbald pflanzte er eine türkische Bohne, die rasch emporwuchs, bis sie sich an einem Horn des Mondes rankte.
„Als die neuen Gesetze bekannt wurden, erschraken die älteren Chelmer ganz furchtbar. Sie meinten, von Feitel könne nichts Gutes kommen. Die Chelmer Gauner aber hielten zu Feitel. Es dauerte nicht lange, da feierte Feitels Armee grosse Siege. Sie marschierten nachts nach Gorschkow. Feitel selbst brach das Torschloss auf. Die überraschten Gorschkower mussten sich ergeben. So erging es auch den Masselbortschern und ein paar anderen Dörfern. In seinem Siegeslied sagte Seckel Dichterling voraus, dass die Chelmer Armee eines Tages Indien, Ibiza, Äthiopien, Frampol und Madagaskar erobern würde.“
Ganzer Text in: Singer, Isaak Barshevis / Shulevitz, Uri (Ill.) : Die Narren von Chelm und ihre Geschichte, Sauerländer 1975, ISBN 3-7941-1332-2
Während Mönschlis (Ausdruck der Jungkrähen) in Flips mit umgehängten Badetüchern über den Campingplatz flopen, mühe ich mich ab mit meinem Juli-Vollmondbild. Wieder mal erhielt ich eine neue WordPress-Version, womit ich „alles“ machen könne – insha…. Die ganze Familie Blogk lag gestern auf der Lauer, um zwischen den Wolken einen Blick auf die nächtliche Lady zu erhaschen. Kurz fiel ihr Schein auf die Teiche, die Salzberge und die Arme der Kräne in der Saline, dann fuhren wieder Wolken vor. Bis spät tappten wir mit gezückten Handys durch die Nacht und wurden, trotz unzähliger Versuche, auch diesem Vollmond nicht gerecht. (Foto Linda: Luna über dem Luna Park, 23.07.2021
Nachts, im Mondschein lag auf einem Blatt ein kleines Ei. Und als an einem schönen Sonntagmorgen die Sonne aufging, hell und warm, da schlüpfte aus dem Ei – knack – eine kleine, hungrige Raupe.
… am Donnerstag frass sie sich durch vier Erdbeeren, aber satt war sie noch immer nicht. Und am Freitag frass sie sich durch fünf Orangen, und weil sie immer noch nicht satt war, verzehrte sie die 11 Knospen meines roten Margeritenstrauchs. Carle, Eric 1929-2021: Die kleine Raupe Nimmersatt, Oldenburg : Stalling, 1969