An die Abstimmungssonntage in meiner Kindheit erinnere ich mich noch. Vater ging dann „gsunntiget, geputzt und gestrählt“ der Kirche zu, um etwas Wichtiges zu erledigen, was wir Kinder, die mit der Mutter daheim bleiben mussten, nicht verstanden. In meiner Erinnerung scheint an diesen besonderen Sonntagen immer die Sonne.

Heute stehe ich früh mit dem ersten Vogelgezwitscher auf. In aller Ruhe will ich mich dem Ausfüllen des Stimmzettels widmen. Zuerst gilt es, den billigen Amtsumschlag richtig zu öffnen. Nämlich nicht oben im Falz (Bitte nicht hier öffnen!), sondern beim schlecht perforierten Streifen weiter unten. Denn den ausgefüllten Zettel muss ich in diesem Umschlag wieder zurück senden. Damit meine Stimme nicht etwa ungültig wird, halte ich mich strikt an die Anweisungen und fest an die bezeichnete Ecke:

Festhalten

Immer wieder gibt es Leute, die von mir wissen wollen, wie ich stimme oder wen ich wähle. Daraus mache ich kein Geheimnis, stosse manchmal auf Erstaunen, wenn ich z.B. einen Parteigenossen nicht wähle, gegen eine „Wohnzone für alternatives Wohnen“ oder gegen sonst etwas bin, das auf den ersten Blick sozial daher kommt.
Die Volksabstimmung vom 18. Mai 2014 ist ein richtiger Brocken, ist meine Meinung doch zu eidgenössischem, kantonalen und städtischen Belangen gefragt.

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