August 2021


„Als die neuen Gesetze bekannt wurden, erschraken die älteren Chelmer ganz furchtbar. Sie meinten, von Feitel könne nichts Gutes kommen. Die Chelmer Gauner aber hielten zu Feitel. Es dauerte nicht lange, da feierte Feitels Armee grosse Siege. Sie marschierten nachts nach Gorschkow. Feitel selbst brach das Torschloss auf. Die überraschten Gorschkower mussten sich ergeben. So erging es auch den Masselbortschern und ein paar anderen Dörfern. In seinem Siegeslied sagte Seckel Dichterling voraus, dass die Chelmer Armee eines Tages Indien, Ibiza, Äthiopien, Frampol und Madagaskar erobern würde.“

Ganzer Text in: Singer, Isaak Barshevis / Shulevitz, Uri (Ill.) : Die Narren von Chelm und ihre Geschichte, Sauerländer 1975, ISBN 3-7941-1332-2

Von mit gern gelesene Blogs:

(mehr …)

Sie zeigt mir auf ihrem Handy das fantastische Arrangement von weissen und blauen Zuckerrosen auf einer wagenradgrossen Platte. In der Mitte steht die rote Samtschachtel in Herzform für die Ringe. Jeder eingeladenen Familie wird dann auch eine herzförmige Schachtel in rotem Samt mit weisser Spitze und goldenen Bändern, gefüllt mit selbst gemachten Süssigkeiten, überreicht. Nein, um das Essen müsse sie sich nicht kümmern, nur um die Dekoration und die Geschenke für die Gäste. Morgen wird das Hochzeitsfest ihres jüngeren Sohnes gefeiert, erzählt mir meine tamilische Nachbarin im Lift. „Sie sind eine Künstlerin!“ sage ich tief beeindruckt, wünsche viel Glück und steige im 16. Stock aus.

Seit drei Wochen kämpfe ich mich durch den Stapel Juli-Zeitungen, denn ungelesen mag ich sie nicht bündeln. Obwohl: muss ich bei dieser Weltlage noch wissen, dass der Japankäfer bald auch im Kanton Bern zuschlägt, der Wolf im Graubünden das schon getan hat, dafür mit dem Tode bestraft wurde und die Tigermücke sich in Basels Schrebergärtenregenwasserfässern angesiedelt hat?

Zu reden gibt, dass das Tarnkappenflugzeug nicht wirklich unsichtbar ist, lese ich in meiner Tageszeitung. Welche Enttäuschung für zahlreiche Ja-Stimmer*innen am 27.09.2020, die sich einen unsichtbaren Militärjet wünschten. Eben hat der Hausmeister meinen Zeitungsbund entsorgt, merci vielmal!

(mehr …)