Bern Touristik hat das „Eulenziehen“ oder „Uhuläuten“ ins Frühjahrsprogramm aufgenommen!
Eigentlich wollte ich in den vergangenen kalten Tagen über die erste Primmelpracht, den Rhabarber, die Lilien und Rosen (Pfingst und Kletter) berichten, über den aus dem Unrat geretteten Winterjasmin und die warme Sonne auf Vorhang und Balkon. Auch über meinen Optimismus, dass die zarten Salatstüdeli im zugedeckten Frühbeet, bei uns „Couche“ genannt, auch bei -10° nicht schlapp machen würden. Passende Bilder lagen schon parat. Ich hätte das gemacht mehr für mich, als für die Blogkleserinnen und -leser, weil ich mich jeden Frühling wundere, dass die Vögel singen und alles wieder spriesst und ausschlägt, trotz Abgasen und anderen Malträtierungen.
Daraus wurde nichts, denn neben allen schrecklichen Nachrichten aus der restlichen Welt, wurde wieder einmal über ein bis anhin ungelöstes Bernerproblem berichtet: Die Saatkrähen – laut, respektlos jedem Autodach und Velosattel gegenüber, unordentlich und leider schlau und unerschrocken. Aber diesmal wirds besser, denn Hilfe kommt aus Deutschland in Gestalt lebensgrosser Plastik-Uhus mit beweglichen Flügeln!
Zu beneiden ist das Quartier, welches nun durch Handantrieb, d.h., durch Ziehen (bitte alle mitmachen!) an der Schnur, die Uhuflügel flattern lässt und so die Krähen in die Flucht treibt „an den Ort, an welchem sie niemanden stören“, wie unser Stadtvater meint. Da es diesen Ort in der Schweiz nicht gibt, wird in den umliegenden EU-Ländern eine Masseneinwanderung durch die Luft befürchtet. Daran glaube ich nicht, denn es gibt schon einige Krähen, die das „Eulenläuten“ cool finden.
„Wir sind ein Spital, eine gewisse Grundruhe ist nötig,“
meint Bernhard Leu, Direktor Infrastruktur von Inselspital und Spitalnetz Bern, der seit vielen, vielen Jahren von Bushaltestellen auf dem Insel-Areal träumt.
Ein bisschen wird unsere Geduld aber noch auf die Probe gestellt, denn auf einer „Flüster-Baustelle“ dauert alles etwas länger, dafür ist aber die Grundruhe gewährleistet. Merci vielmal!
Fräulein Sophie, Küchenzarin, Herrin über Speisekammern und viele kleine Helferlein. Hier mit Salatkorb, Gschwellti-Zaine und Gnagi-Platte. (Alle Fotos: H.P. Hoffmann, ca. 1964)
Foto: Paul Senn, ca. 1940, aus dem Blechteller essen
Wenn wieder einmal jemand nicht Schuld sein will, erinnere ich mich an meine Zeit als junge Heimerzieherin (!) in einem Bernischen Knabenerziehungsheim anfangs der 60er Jahre. Oberster Herr war der „Vater“, stets untertänigst umwuselt von einer ahnungslosen „Mutter“. In ihrer Führungsarbeit wurden die beiden von langjährigen treuen Mitarberinnen, alles alte „Fräulein“ und Meisterinnen im Ausdenken von perfiden Strafen, unterstützt. Junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten neben ihnen einen schweren Stand, ausser man wurde selber „schwererziehbar“, dann liessen sie einen widerwillig in Ruhe. Ab und zu gab es einen Lehrer in der Heimschule, der sich dafür einsetzte, dass die Buben gerne lernten und auch Spass dabei haben durften. Der Unterricht war das Leichteste im Leben eines Heimkindes, gab es doch jeden Tag die Arbeitsverteilung, die Jüngeren und Schwächlichen zu Hausarbeiten in Garten, Küche und Waschküche, die Älteren zur Arbeit in den Ställen und auf dem Feld. Nie erhielten die Buben Besuch. Es war noch die Zeit, als man dachte, sie würden im Heim bessere Menschen ohne Kontakt zu Eltern und Verwandten. Es fiel mir schwer, das Knabenheim für einen Auslandaufenthalt zu verlassen. Ich habe keine Ahnung, was aus diesen Jungen geworden ist.
Nur einmal in einem Winter vor vielen Jahren, als ich in einer Buchhandlung arbeitete, betrat ein seltsamer Vogel den Laden und setzte sich neben den warmen Ofen. Aus wässerig blauen Augen sah er mich an und lächelte, als würde er mich kennen. Er war barfuss, die Hosenröhren hatte er mit braunem Band an die Beine geklebt. Auch um seine blonden Haare hatte er Klebeband gewickelt. Es sah aus wie eine Dornenkrone. Nach einer Weile stand er wortlos auf, lächelte, hob seinen Papierbecher zum Gruss und ging von dannen. Ich bin sicher, dass es Christian gewesen ist, der Junge auf dem letzten Foto.
Er sitzt im „Höfli“ vor einem Glas Rotem, rote Rose und Ehrenurkunde hat er neben sich auf den Tisch gelegt. An der heutigen HV ist er für 45 Jahre Parteizugehörigkeit geehrt worden. Als Lokführer sei er jahrelang „das Kreuz“ gefahren: Romanshorn-Genf, Basel-Domodossola, sei dann in die oberen Etagen der Schweizerischen Bundesbahn aufgestiegen. „Weisst, ein Bürojob,“ meint Küre und nippt an seinem Glas. Für den heutigen Anlass habe er auf den Englischkurs der Pro Senectute verzichtet. Nein, er plane keine Amerikareise, er sei oft „drüben“. Dann erzählt er von seiner Tochter, die er besucht und die in der Nähe von New York lebt. Genauer genommen auf Long Island, noch genauer in den Hamptons. „Wow, eine Supergegend!“ sage ich und sehe vor mir weisse Strände und teure Star-Villen aus „Gala“. (Ist Küres Tochter vielleicht sogar ein Kindermädchen in einer Promifamily, geht es mir durch den Kopf).
Seine Tochter sei sehr lieb – Küre strahlt vor Stolz. Bei kühlem Wetter wärme Fränzi Vaters Pyjama im Tumbler an. Die Tischrunde ist völlig hingerissen von diesem originellen Liebesbeweis. Bitte, weiter erzählen! Die Tochter sei nicht nur sehr lieb, tut uns Küre den Gefallen, sie sei auch sehr schön! Der Mann hat unsere volle Aufmerksamkeit. Lieb und schön gepaart – ein Wunder! Nun wage ich endlich zu fragen, was Fränzi in dieser illustren Gegend so mache. „Sie modelt für Yves Saint Laurent die Pelzkollektion, dafür sind die ganz jungen Models nicht geeignet“, erklärt uns der Fachmann. Vor Kurzem sei sein Schwiegersohn zum Admiral der US Navy befördert worden. Wunderbar sei auch seine Enkelin, habe an ihrem Grossvater den Narren gefressen, sei talentiert und fleissig, bringe immer gute Noten nach Hause. In Amerika gehe halt kein Talent verloren. Stundenlang könnten wir Küre zuhören – ein stolzer, glücklicher Mann. Er müsse einfach nur gesünder essen, schimpfe seine Schwester, immer sitze er vor Rotem, Brot und Salami, damit müsse endlich Schluss sein.
Küre gibt mir noch die Adresse von Fränzis Model-Agentur. Die Frau ist wirklich schön: dunkle Chrüselihaare, strahlend blaue Augen – eine Venus von Bümpliz in den Hamptons.
Seit der HV gibt es eine stets wachsende Anzahl Männer, die ihren Schlafanzug im Tumbler vorgewärmt haben wollen – der Backlash ist programmiert.
Frau Wutz, in der schweizerischen Volkssprache „Moore“.
Kuh Liesel, „Kleekuh“ oder „Dumme Kuh“
Was Kleekühe, blöde Gänse, Suppenhühner, dumme Mooren, Schnäderenten, Brillen- und Klapperschlangen, Nebelkrähen, Zimtzicken, alte Drachen und freche Kröten so alles erfunden haben – eine Mini-Auswahl zum heutigen Internationalen Frauentag:
Kaffeefilter,
Wegwerfwindeln und Babytrage,
Computersprache, Büstenhalter, Minirock,
Scheibenwischer, Fernsteuerung für Torpedos, Strumpfhosen,
Hochseesignallicht, Paketfallschirm, Leichtgewichts-Brillenglas,
Anschnallkontrolle für Reisebusse, Armschiene für Schlaganfallpatienten,
Tausende von Lehrmitteln, winzige Handylautsprecher
und Multihyperlink, Klosterfrau Melissengeist,
Kernspaltung, Geschirrspülmaschine …
Schratten und Täler des restlichen Sonntagsbrots im Abendlicht
Eigentlich sollte es vergangene Nacht eine Züpfe (Butterzopf) werden. Gegen Mitternacht wog ich richtig, knetete tüchtig, liess an warmem Ort aufgehen, rollte zwei Stränge, flocht flugs, liess wieder aufgehen. Warf nach einer halben Stunde einen Blick auf mein Werk – es war inzwischen fladenartig, ein bisschen rechtslastig in die Breite gefallen. Welches Güegi hat mich nur gestochen, nach dreissig Jahren wieder so etwas backen zu wollen? Kläpfen könnte ich mich.
Zu Butterzöpfen habe ich ein gespaltenes verflochtenes Verhältnis. In meiner Jugend kamen sie äusserst selten auf den Tisch. Später zelebrierte meine Schwiegermutter jeden Samstag besonders das Aus-dem-Ofen-Nehmen dieses Teigbabys. Streng und ohne Ausnahme verhinderte sie jegliches Anschneiden am Samstag. Die Züpfe kam stets jungfräulich unter Schwiegervaters Sonntagsmesser. In der Siebzigern, als wir im Block besonders gesund kochten, viel handarbeiteten, Beeren sammelten, bei jedem Wetter mit den Kindern durch den Wald stapften, aus Selbstgetöpferten assen, gabs den Sonntagszopf – solange, bis er irgendwann meinem Partner verleidete und er ihn das Bünzligste vom Bünzligen fand. Subito nahm ich mir vor, nie mehr je-mann-den mit Züpfen zu belästigen.
Weshalb musste es, nach so langer zum Glück leicht einzuhaltender Zopfbackabstinenz gerade jetzt sein? Letzte Nacht schmiss ich dann den Teig in zwei Cakeformen, bestrich mit Ei, verpasste ihm mit einem schaften Messer einen Mittelschnitt und übergab ihn für vierzig Minuten dem Ofen.
Das Resultat überzeugten mich nicht, obwohl ein unbestritten feiner Duft die Wohnung durchzog. Nach der kurzen Nacht telefonierte ich meinen Frühstücksgästen und bat sie, einen Zopf aus der Bäckerei mitzubringen. Sie weigerten sich, obwohl sie mit dem Fahrrad an einigen Bäckereien vorbei kamen. Was ich auch gebacken hätte, sie würden es essen, sei’s getoastet oder eingebrockt in Milchkaffee.
In der Gesellschaft solcher Gäste fand ich dann die Brote ganz fein, ohne dass gebrockt oder geröstet werden musste. Wer weiss, vielleicht entflicht sich ja endlich mein Verhältnis zu den Butterzöpfen.
Ein Plakat habe er aufgehängt, daneben einen rosa Büstenhalter und ein Wäschesäcklein. Immer und immer habe er demonstriert, wie sich die BH-Haken in der Wäschetrommel einhängen und so die Maschine blockieren – deshalb das Wäschesäcklein. Das gehe ärgerlicherweise besonders den Frauen, die erst in der Schweiz eine Waschmaschine kennen lernten, zu einem Ohr rein und zum andern raus.
Wie bei den Wäschewagen redet der Hausmeister hier an eine Wand. Natürlich steigt er auch in seiner Freizeit in die Waschküche, falls sich wieder etwas verhakt hat.
Im Block neben den Bahngeleisen, nicht weit von dem unseren entfernt, seien übers Wochenende alle Keller ausgeräumt worden. Den weissen Lieferwagen habe niemand verdächtig gefunden. Die Bewohner hätten angenommen, dass jemand umziehe. Es sei nur ein Schloss geknackt worden, dann hätten sich die Diebe durch alle Kellergatter hindurch gesägt und alles rübisundstübis entwendet: Autopneus, Wein, Sportartikel, Möbel und eine beträchtliche Menge an Goldschmuck und teuren Uhren, welche die ganz Schlauen in einem Kinderbadewännchen oder einem Sonnenschirm sicherer und erst noch billiger versteckt glaubten, als in einem Banksafe. „Ja, Gottfriedli, hat denn niemand das Sägen gehört?“ „Nein, sie haben immer nur gesägt, wenn ein Zug durchfuhr.“
Vom Zug kann man also sagen: „Was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall.“
Besonders, wenn man Besuch habe, sei es unangenehm mit den neuen Nachbarn. Am schlimmsten, wenn die Gäste an Einfamilienhäuser oder bessere Quartiere gewöhnt seinen oder gar Vorurteile Berns Westen gegenüber hätten. Da liessen die Klischees grüssen, und man komme schon ein bisschen in den Erklärungsnotstand, wenn das benachbarte Paar sich heftig anbrülle, Türen zugeworfen würden und Möbeln und Geschirr holterdipolter rumflögen. Das Schlimmste seien die Schreie und das Weinen der Frau. Am Anfang sei man ja hingegangen und habe geklopft, um das Ärgste zu verhindern. Das habe aber nichts gebracht. Der Mann habe behauptet, bei ihnen sei alles ruhig, nur s e i n e jamaikanischen Nachbarn hätten sich wieder einmal um eine Frau gestritten.
Passiert das mir, tue ich so, als ob das normal wäre, erwähne kurz, dass das Paar es schwer habe, mache einige Andeutung zu diesem „Schwer“ und die Besucher sind zufrieden, denn nun haben sie endlich einmal Häusliche Gewalt direkt gehört.
Übrigens: Zum Einwandern aus einem nicht EU-Staat brauche es nur gute Ideen. Man leihe sich im Familienclan 1000 Euro, kaufe damit einen bulgarischen Pass und schon sei man – die Schweizer sind blöd – in der Schweiz. Der Cousin von Behar wird nächste Woche erwartet.
Es war an einem heissen Nachmittag in Jericho Mitte Juni 1967. Ich besuchte Freunde im israelischen Militärcamp. Im Kaumschatten einer zerfledderten Palme briet sich ein Soldat ein paar Spiegeleier, welche in Kartons gestapelt neben dem Kocher standen. Andere versuchten mir beizubringen, einen Kreisel an einer Schnur zu zwirbeln, als sich in flottem Tempo ein Jeep näherte, ein staubiger Wilder lachend über die Tür sprang und einige Worte mit dem Offizier wechselte. „Passt gut auf die Araberin auf“, meinte er, zwinkerte mir zu, salutierte unter die Palme und war schon wieder weg.
Ich erinnere mich, dass nach diesem Blitzbesuch Arik Sharons, des obersten Befehlshabers der Region, wir jungen Leute überzeugt waren, dass das Schlimmste vorbei sei und nun alles gut werden würde.
In den vergangenen acht Jahren wurden mir unzählige Fragen gestellt (für mich unsichtbar steht auf meiner Stirne: Fragen jederzeit erwünscht!!).
Zu meinem Erstaunen wurde ich oft gefragt, was eigentlich mit dem Sharon sei, man höre so nichts. Einige waren enttäuscht, dass ich auch nichts wusste. Nun durfte er abtreten, ohne dass alles gut ist.
Fotoalben gabs bei uns keine, dafür eine Fototrucke (Schachtel), in welcher wir Kinder gerne stöberten. Bis ins hohe Alter erzählte uns die Mutter Geschichten zu den abgebildeten Personen, so lebhaft und präzise, als wäre sie noch gestern mit ihnen zusammen gewesen, während sie sich an alles, was vor fünf Minuten war, nicht mehr erinnern konnte.
Nach langer Zeit nehme ich einige Schachteln des Nachlasses meiner Eltern zur Hand, schaue mir besonders die alten Hochzeitsfotos an – und bin ganz gerührt. Dabei versuchte ich diese Anlässe mit wenigen Ausnahmen zu meiden. Von der Verwandtschaft wurde ich oft und gerne zu Hochzeiten eingeladen, galt ich doch als die, welche Schwiegermutters selbstgedichtetes Gedicht lustig vortrug, dem Griesgrämigsten ein Lächeln entlockte, schnell eine Dekoration für unangemeldete Gäste „ersann“ und aus dem stets paraten weissen Stofftaschentuch und einem Blütenzweig den vergessenen Brautstrauss ersetzte.
Marie, Ida, Lina, Dorli, Frieda, Ruthli, Hanni, Margaretha, Johanna – diesen jungen Frauen hier zwischen Emme und Simme steht ein arbeitsreiches Leben bevor.
Sie haben das Beste daraus gemacht.
Und hört nicht auf mich. Heiratet und macht viele Fotos!
… habe ich mich neben zwei Hütchen-Schnurrbärte-Tischbomben ins neue Jahr geschlichen – nur mit einigen *Büchern bepackt und bar jeglicher guten Vorsätze. Der Weihnachtsschmuck samt Krippenfiguren wurden dieses Mal termingerecht nach den Dreikönigen in Keller und Grossvatertrögli versorgt. Alles sauber angeschrieben: „Ochs, Esel, Hirte, Eichhorn. Sorgfältig auf weicher Unterlage auspacken.“ Man will’s zur Sicherheit nur gesagt haben, falls… Ein abgebrochenes Schafohr oder Ochsenhorn wäre ärgerlich. Dabei ist mir schon klar, dass es – mitüüri – grössere Probleme gibt, als Ochsenhorn und Schafohr.
Heute koche ich, wie jeden Donnerstag, für die ganze Familie: Dörrbohnen und Fleisch aus der Region in einem bretagneblauen Creuset-Topf aus Montpellier, gewürzt mit Knoblauch aus dem Kosovo, Loorbeerblättern aus Sevilla, einigen Kräutern aus Marokko und Italien, Salz aus der Camargue und Rauchsalz aus Albuquerque, New Mexico (und gesünder als die Kristalle, mit welchen Walter und Jesse so werkeln).
Wenn man das Wort noch hören könnte, wäre das glatt ein Multikultitopf.
Zum Dessert gibts eine Stachelbeeren-Quarkcreme (Stacheln aus dem Garten tiefgefroren) und dazu eine luftige Panettone.
*Ich finde die Bücherlisten der Blog-Frauen immer spannend und lese sie mit grossem Vergnügen, obwohl ich selten einen Titel kenne – geb’s gerne zu. Danke herzlich für alle Büchergeschenke und -tipps!
Neujahrskarte um 1910 aus dem Nachlass von Albert,
unterschrieben: Familie Hofmann, Tannegg)
Was tut wohl die Rose zur Winterszeit?
Sie träumt einen hellroten Traum.
Wenn der Schnee sie deckt um die Adventszeit,
träumt sie vom Holunderbaum.
Wenn Silberfrost in den Zweigen klirrt,
träumt sie vom Bienengesumm,
vom blauen Falter, und wie er flirrt.
Ein Traum, und der Winter ist um!
Aus:
Kaléko, Mascha: Werke aus dem Nachlass Bd. I, München : dtv, 2012, S. 546, ISBN 978-3-423-59087-7