März 2023


Heute um 18:40 Uhr

Video: Sarah

Von unserer hohen Warte aus beobachten wir oft Rotmilane, Krähen, Tauben, Amseln, Spatzen, ab und zu einen Reiher oder ein paar Möwen vom Wohlensee,

und heute – noch nie dagewesen – Störche! „Woher und Wohin?“ würden wir sie gerne fragen. Immerhin wird den Reisenden die Nacht auf den Hochkaminen nicht allzu kalt werden.

Wenn etwas nie fertig wird, dann ist das Der Stammbaum, eine immerwährende Beschäftigung für angefressene, tüpflisch … de Pensionierte. Als meine Mutter uns die Kirchenrodelblätter der Familie meines Vaters hinterliess – sie selber wusste wenig über ihre Herkunft – begann ich, das Gänsekiel- und Federgekrakel auf eine Genealogie-Plattform zu übertragen und zu ergänzen.

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… nahezu voll, steht um diese Uhrzeit direkt über dem Block. Wieder einmal muss ich mich weit aus dem Fenster lehnen, um ihn zu sehen.

Fast alle frühen Gesellschaften bedienten sich der regelmässigen Mondzyklen, um die Zeit zu messen. Aber ich kann mir auch vorstellen, dass wir mit der Astronomie begannen, einfach weil wir es konnten, und weil es schön ist, den Nachthimmel zu beobachten.

Ben Moore : Mond, Kein & Aber, 2019 ISBN 978-3-0369-5799-9

Unter meinen Fenstern schwebt der 50 Meter lange Lastausleger des Krans. Im Hintergrund hält das letzte Tram zur Endstation Bern-Brünnen.

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Seit Mitte Februar warten die ersten Gartenbilder 2023 auf einen Text. Der Winter war einfach nie meine Zeit, auch nicht, bevor ich Zeitungen lesen konnte. Zwar stehe ich immer früh auf, mache das Mittagessen für die Enkelkinder bereit, werfe einen Blick auf den Bauplatz, erledige Krims und Krams wie Osterdekoration knutselieren, Balkon fegen, Vorhänge waschen, Tischtuch nähen und endlich auch das Lavendelkissen, welches ich meinem Schwiegersohn zu Weihnachten schenken wollte. Dabei wäre ich oft lieber mit einem Apfel und einem Buch im Bett geblieben, wie damals als Kind im alten Bauernhaus.

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Den Ratten im Kreis 3, dem südlichen Teil der Stadt Bern, blieb nichts anderes übrig, als nach Jahrzehnten umzuziehen, wo sie sich doch in den alten Mauern so wohl gefühlt hatten. Als vor einem Monat die Bagger zum Abriss Rückbau auffuhren, um einer neuen Überbauung Platz zu machen, zogen die Ratze – ratzfatz – in den Keller des denkmalgeschützten Nachbarhauses am Gartenweg. Dort liess der Kammerjäger nicht lange auf sich warten, denn die Mieter*innen weigerten sich, Waschmaschine, Fahrräder, Sportkrempel, Wein, Notvorrat und Gartenmöbel mit den neu Eingewanderten zu teilen. Das erzählte mir meine Freundin Marwa, die als Bewohnerin nicht warm werden konnte mit den pelzigen Flüchtlingen.

Meine Nachbarin verbringt den Winter am liebsten in einem kleinen marokkanischen Dorf am Meer, nicht weit entfernt von Argan- und Olivenbäumen. Eigentlich wollte sie bis im April an der Wärme bleiben, die Füsse im Salzwasser schwaddern, ab und zu ein Tajine kochen und lesen. Vor drei Wochen kam sie zurück nach Bern, wo nachts noch Minustemperaturen herrschen und vormittags oft der Hochnebel über den Dächern hängt. Der Grund für diesen verkürzten Aufenthalt: Baulärm! Das magrebinische Nest am Meer ist ein Surf-Hotspot geworden. Junge Leute aus aller Welt fallen mit ihren Brettern zahlreich in der lauschigen Bucht ein. Fischer und Söhne werden zu Motorradvermietern, Hoteliers, Surf- und Tauchlehrern oder betreiben einen Shop. Das Häuschen meiner Nachbarin stand bis jetzt am Dorfrand, aber nun wird links, rechts und hinten gebaut. Im Kopf meiner Nachbarin und ihres Ehemannes nahm das monatelange Klopfen auch nachts kein Ende. Dann schon lieber unter Null, Bise und Hochnebel.

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