Gründonnerstag
Während meine Enkelin mir den Schirm über den Kopf hielt, pflückte ich Un- und andere Kräuter, letzte Schneeglöckchen, Schlüsselblumen, Nüsslisalat, Salbeiblätter, winzigen Löwenzahn, zarten Storchenschnabel und Grashalme. Der Regen prasselte auf meinen Rücken, das Grünzeug war voller Schlamm und die Hände wurden schnell eiskalt.
Zu Hause wusch ich die Pflänzchen sorgfältig – jedes einzelne war kostbar. Am Karfreitag sollten sie um die Eier gebunden werden.
Karfreitag
Schon lange ist meine Wohnung zu klein fürs Eierfärben. Vor drei Jahren zogen wir in einen grösseren Raum um. Nun hatten sich wieder zahlreiche Nachwuchsfärberinnen und -färber mit ihren Erwachsenen angemeldet. Also bogen wir um eine weitere Hausecke, hinüber an den Waldrand, wo eine geräumige Baracke steht. Diese wird im Quartier als Kindertreff genutzt und kann für Familienanlässe gemietet werden, samt Spielplatz, Feuerstelle, Spielsachen und einer modernen Küche. Es kamen gegen fünfzig kleine und grosse Leute. Wir färbten um die 300 Eier. Bei Kuchen, Züpfe, Käse und Früchten wurde geplaudert, gespielt und Kräuter kunstvoll drapiert. Es war, trotz Kälte und Nässe, ein warmer, gemütlicher Tag.
Ostern
Die ganze Blogk-Familie kam zu mir zum Frühstück, mit feinen Broten, wunderbarem Himbeerkuchen mit Pistazien, Käseplatte, Schoggihasen und den bunten Ostereiern. Die Kleinkrähen suchten ihre Nester, die ich so schwierig wie möglich in der Wohnung versteckt hatte. (Hätten meine Töchter meine alten Verstecktricks nicht so ein bisschen an die Kleinen „verraten“, würden diese sicher noch immer suchen: Das Nest, welches ich in die Unterseite eines Sessels befestigt hatte, dasjenige hinter einem Vorhang hochgebunden und das dritte in einem Stapel Hüte versteckt.
Schöne Oster- und Pessachtage!
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