Alles oder nichts


Ob ich nicht auch fände, dass die Zeiten im Moment besonders schlecht seien? Leute brächten sich um oder seien depressiv. Junge Eltern könnten wegen Geldsorgen nicht schlafen und ständig höre man im Bekanntenkreis von unheilbaren Krankheiten. Unter den Lehrerinnen und Lehrern grassiere eine extreme Berufsflucht. Zahlreiche litten unter einem Burn out, welches sie beim Anblick eines Klassenzimmers in kalten Schweiss ausbrechen lasse. Auch mit der Integration stehe es nicht zum Guten. Es sei immer noch gang und gäbe, dass muslimische Väter ihre Familien in ihr Herkunftsland zurück schickten, sobald die Töchter alt genug seien für den Schleier. Bräute würden von den ausländischen jungen Männern in die Schweiz eingeführt und nicht selten daran gehindert, sich im neunen Land selbständig zu bewegen oder sogar die Sprache zu lernen. Die Heirat mit einer Schweizerin oder einem Schweizer bedeute in den meisten Fällen die Verstossung aus der Familie, wenn nicht aus der ganzen Sippe. „Gemischte“ Enkelkinder würden von den ausländischen Grosseltern verleugnet.
Im Vergleich zu den täglich in den Medien gezeigten Gräueltaten, Kriegen und Katastrophen seien solche Sorgen ja vielleicht nur Sörgelchen. Trotzdem sei das ein schwacher Trost, wenn einem alles über den Kopf wachse.
„Was tötet mich nicht, macht mich stark“, meint meine kroatische Arbeitskollegin.
Die Frage ist nur, wann?

Mit der Kräutersuche war’s heuer nicht so einfach. Ein Aprilschnee bedeckte die zarten Pflänzchen, und den Hauswänden entlang fuhr eine scharfe Bise. Trotzdem tat ich mein Bestes fürs traditionelle Eierfärben bei mir im 16. Stock. Ich kroch abseits der Hunderouten unter Büsche, umrundete Baumstämme auf der Suche nach dekorativem Grün und trat dabei xmal auf meinen Schal beim Erklettern sämtlicher Schlittelhügel im Quartier.
„Offene Tür“ am Karfreitag gibt es bei mir seit ungefähr dreissig Jahren. Damals war an diesem Tag alles geschlossen. Viele Familien im Quartier, der christlichen Feiertage unkundig, hatten es verpasst, am Gründonnerstag bis 16 Uhr genügend Essen einzukaufen. Natürlich war es mir nicht möglich, alle Hungrigen zu speisen, und einige hätten auch nichts angenommen. So kam ich aufs Eier Färben. Die Kinder waren an diesem meist nasskalten Tag beschäftigt, konnten Züpfe und Käse essen und eine Schachtel Ostereier nach Hause nehmen.
Hier ein altes Foto von 1993:

Quartierkinder 1993

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Morgen

… die Sonne am Wochenende. (ca. 07:30 -)
Man wagt, noch warm eingepackt, einen Gang über Bundesplatz und -terrasse, wo junge Hunde spazieren geführt werden und die Bise das nächtlich Erbrochene gnädig trocknet. Auf der Brücke sieht man, trotz Netz, nur die Stellen, an welchen ein Hinunterspringen kein Problem wäre. Dann gehts hurtig dem „Naturhistorischen“ zu in die Wärme zu Barry, Bernhard und Vivienne und ihrem ausgestopften Vermächtnis. Kleinesmädchen und Kleinesbübchen kennen sich hier besser aus als ich, drücken auf Knöpfe und Tasten, bringen so Güggel zum Krähen und Krokodile zum Knurren, malen auf Bildschirme und müssen in den unzähligen finsteren Nischen ständig gesucht werden. Dann gibts Hotdog und Schoggikuchen neben dem Museumskiosk mit dem ganzen Klimbim, der in Regalen und an drehbaren Ständern angeboten wird. Erstaunlicherweise wollen die Kleinen davon nichts haben, und nach einigen Stunden des Suchens und Erforschens gehts im völlig überfüllten 14er wieder Richtung Westen.
„Das war ein schöner Sonntag“ habe ich als Kind immer ans Ende der Aufsätze zu diesem Thema geschrieben.

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Wo ni das Plakat ha gseh, hani mine Ouge nid trout. Bruun! Das darf doch nid wahr si! Lideni unger ere Art vo Sehschwächi? Blau u Gäub git Grüen, hei mer als Ching scho gwüsst. Das aber Rot u Grüen Bruun söu gä, isch mer nöi. Da hiuft o das gäube Rändli um die vier Batze ume nüt. Jedesmal vor de Wahle wärde mir mit em hässlechschte Wärbemateriau konfrontiert, wo me drmit im Autag nid emau chönnt e Muggesprey verchoufe. Aber für d’Politik schiint’s z’länge. Warum regenimi eigentlech uf?

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„Achtung:
Bitte beachten Sie, dass News ihre Aktualität mit der Zeit einbüssen können“ lese ich auf einer internen Seite „meiner“ Institution.
Das gibt mir zu denken. Sind News immer noch News, wenn sie ihre Aktualität eingebüsst haben? Muss ich diese Meldung beachten, weil es eben News geben könnte, die News bleiben, obwohl sie ihre Aktualität womöglich schon eingebüsst haben?
Einerseits zum Verrücktwerden, andererseits kann ich mich von dem schrecklichen Ereignis ablenken, welches sich gestern zugetragen hatte. Ein junger Mann brach nachts in den Block ein und stürzte sich von einem der obersten Stockwerke in die Tiefe. Er wohnte in einem Einfamilienhaus.
Wir sind alle noch ganz benommen. Ein intensiver Tag, dieser gestrige 8. März, an welchem wir Frauen extrem gefordert wurden und dabei den Internationalen Tag der Frau beinahe vergassen.

Zum beinahe vergessenen Jubiläum „175 Jahre Volksschule“ hier die Titelseite meines liebsten Lesebuchs. Endlich habe ich eine bezahlbare Ausgabe gefunden, illustriert von Ernst Kreidolf und bearbeitet u.a. von Elisabeth Müller

Was vor 175 Jahren aufgeschrieben wurde:

Jedes Kind hat Anrecht auf Bildung
Der Schulbesuch ist obligatorisch
Der Unterricht dauert das ganze Jahr
Im Sommer sind es 18, im Winter 24 Stunden pro Woche
Pro Jahr gibt es 8 Wochen Ferien

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Mit der Lohngleichheit von Frauen und Männern stehe es wieder ein bisschen besser schlechter, habe ich gelesen. (Wars denn schon einmal gut?)
Macht nichts, denn wir Frauen haben dafür eine Waschmaschine, einen Geschirrspüler, ein Dampfbügeleisen, einen Staubsauger, einen Tiefkühlschrank, einen Onlineshop, ein iPhone, eine Mikrowelle, ein Auto, Annas-Best-Salat und den Vorwaschfleckenspray. So bleibt uns viel Freizeitistgeld, in welcher wir Bücher lesen, Musik hören, fein kochen für liebe Freunde, Sport treiben, reisen, uns weiterbilden, Pferde stehlen und vieles mehr.
Doch superalles …

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Bern West by night 1

Den ganzen Tag braust der Wind um den Block, pfeift durch Lüftungsschächte, wirbelt über Balkone, rüttelt und zerrt an allem, was er zu fassen bekommt. Der Lärm ist ohrenbetäubend, und man denkt an die Donner-Bigeli von früher.
In den Nachrichten werden unter anderen Bilder von einem eingestürzten Block in Conceptción gezeigt. Im 16. Stock ist er abgebrochen.
Wir haben uns wirklich nicht zu beklagen. Unser 16. Stock steht noch und mit ihm das ganze Hochhaus.
Am Abend legt sich der Wind, nur ungern. Ab und zu heult er wieder auf und jagt die Wolken über den nächtlichen Himmel.

Sie heissen „Sergej pink“, „Loop Square“, „Purple Square“, „Sheepworld“. Es gibt sie als Halbmond, rechteckig, quadratisch, rund in Form eines Kanaldeckels von London, New York, Paris. Sie sind aus Kunststoff, Gummi, Kokosfasern oder aus elegantem Edelstahl in der Preisklasse zwischen Fr. 10.- und Fr. 600.-. Es sind die Nachfolger des simplen Türvorlegers aus Sisal und heissen Design-Fussmatten. Katzenliebhaber wählen oft ein Kunstwerk von Rosina Wachtmeister wie z.B. „Momenti“ (eine vierköpfige Katzenfamilie aneinander geschmiegt unter einer brasilianischen Sonne).
Die Designerstücke sind die dem home & castle vorgelagerten Botschafter, keine Fussabstreifer.
Dass man auf einem Bodendeckeli so einiges über sich mitteilen kann/will, zeigen die folgenden Beispiele:

Hier wohnt ein Teufelskerl
Angel’s Home (auch in Deutsch)
Hier wohnt ein Engelchen
Home sweet Home
VIP Lounge
Members only
Glücksmatte
Einbruch zwecklos
Don Corleones property
Only metrosexual
Hi (mit Haiflosse)
Ich geb dich nie mehr her! Ich lieb dich nämlich viel zu sehr!

Sich ein bisschen vorbeugen und dann tsch-sch, tsch-sch, tsch-sch, tsch-sch die nassen Schuhe abtreten wirkt heute völlig altmodisch, total uncool, geits no?

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Meine fromme Bowil-Grosstante geizte mit allem, ausser mit ihren Sprüchen aus Bibel und übrigem Volksmund. Verpatzte man in der Schule eine Probe, meinte das Weibchen: Hoffart kommt vor dem Fall. Löschte man abends die Lampe nicht beizeiten, brummelte sie: Der Faule wird am Abend fleissig.
Später hatte ich eine Lehrerin, bernische Frauenrechtlerin der ersten Stunde, die uns aufschreiben liess: Wer sich viel vornimmt, der wird viel leisten.
Mehr Weisheit, um ein Leben zu meistern, braucht es wirklich nicht.
So kommt z.B. (spätabends, ungünstig fürs Sticheln mit schwarzem und grauen Faden) endlich der Knopf an die graue Bluse und die defekte Naht am schwarzen Lederhandschuh wird zugenäht.
Im verschneiten Garten liegen fürs Märzenbauern zwei Haufen Mist aus dem quartiereigenen Tierpark. Mist, multikulti wie alles hier in Berns Westen, von Lama, Esel, Pony, Ziege und Huhn – geruchsintensiv und gratis. Ohne die Hilfe des Hauswarts wäre aus dem Transfer durch die Baustellen von Tram BernWest nichts geworden.
Fleiss, Vornehmen und Leisten geht, aber die Hoffart ist schwieriger zu handhaben. Aus Angst vor einem Fall ist es nicht ratsam, sie total aufzugeben. Wenn meine Bowil-Tante die nicht säenden, nicht erntenden aber trotzdem vom Himmelvater ernährten Vögelchen erwähnte, sah ich immer auch einen Hoffnungsschimmer für die Faulen und Gefallenen.

Der Chinese „invisible man“: Liu Bolin

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Am Familientisch sprechen wir über den Sirenen-Alarm von heute. Hauswarts machen jeweils eine Mitteilung am Info-Brett. Das ist wichtig in einem Haus, in welchem zahlreiche Kriegstraumatisierte wohnen.
Solange wir uns erinnern können, findet dieser schaurige Test jährlich am ersten Februar-Mittwoch um 13:30 bis 15:00 statt. Wir fragen uns: Widerspricht eine solche Regelmässigkeit nicht jeder Sicherheit? Wäre das nicht die beste Zeit, in die Schweiz einzufallen? Der Alarm würde als Übung abgetan.
Wie können wir uns darauf verlassen, dass die 7’000 Sirenen auch an anderen Wochentagen heulten? Haben sie sich etwa aus lauter Gewohnheit auf den Mittwoch eingeschworen?
Ein TV-Spot macht auf diese gesamtschweizerische Übung aufmerksam. Bei dieser Gelegenheit wird die Bevölkerung angewiesen, bei (realem) Wasseralarm die gefährdeten Gebiete zu verlassen.
Wer weiss schon das An- und Abschwellen der Sirene richtig zu deuten? Dafür reicht ein jährlicher Test nicht. Fragen über Fragen …

Baumwolle

Heute den ganzen Tag ein hebbelsches Schneien vor den Fenstern. Rechnungen bezahlt, Jacken gewaschen, Sommerferien endlich gebucht, liegen gebliebene Zeitungen gelesen, eine Mütze für Kleinesmädchen gestrickt und endlich wieder einmal Blogk aufgemacht.
Dabei über den Sauseschritt sinniert, in welchem die Zeit eilt.

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An der Haltestelle warten Drittklässler (und Drittklässlerinnen) mit ihrer Lehrerin auf den Bus. Es geht auf die Eisbahn mit Schlittschuhen und Picknick.
Lehrerin in Hochdeutsch: „Ich erwarte von euch allen, dass ihr die Busfahrerinnen und Busfahrer nicht stört. Auch nicht die Busgäste und Busgästinnen. Und niemand soll meinen, er könne den Lärmpegel hinauf schleudern.
So, Giele chömet, alle hinten einsteigen! Hassan, ohne Schnee!“
Hassan: „Ich habe meine Limousine vergessen.“
Lehrerin: „Die Limousine??“
Ich weiss natürlich, dass Hassan gerne Bus fährt und sich ärgert, dass er die Limonade vergessen hat. In unserer Familie gibt es seit einiger Zeit die Lippentomate und die Hungerhöschen.

In meiner Gasse wurde die Weihnachtsbeleuchtung noch nicht abmontiert. Vor einigen Jahren hatten sie sogar vergessen, die Grotzli aus den Fahnenhalterungen zu entfernen. Ende April erkundigte ich mich dann bei der Stadtverwaltung, ob für den GP im Mai die Tannenbäume an Stelle der sonst üblichen Zunftflaggen stehen gelassen würden. Sie kamen dann blitzartig mit ihrer Leiter und holten das Brennholz von den Sandsteinfassaden.
Abmontiert wird heute die Stempeluhr in unserem Büro. Das gusseiserne Monstrum hinterlässt eine imposante Schmutzspur an der hellen Wand. Ich habe beim Vizedirektor einen Neuanstrich des 4 Quadratmeter grossen Wändchens beantragt. Da der Kanton wieder einmal am Sparen ist, wird aus dem Anstrich nichts. Ich dürfe aber ein Kunstposter aussuchen, um „den unschönen Abdruck“ damit zuzudecken. Die Männer vom Hausdienst plädieren eher für ein Umhängen des Garderobespiegels auf „die Stelle“. Dass damit der Lichtschalter verdeckt würde, ist kein Problem, denn schliesslich müssen wir im Kleinen anfangen zu sparen.
(Die neue Zeiterfassung geht über eine augeklügelte Excel-Tabelle)

„Ha u zünte“ isch eigentlich unmodern. Mi dienet zue, het e Sach fescht, dass si nid abe gheit. Drzue züntet me, dass dr Anger öppis gseht u beidi Häng frei het, z’Wärk z’ga.
Sicher gieng es ou ohne eine, wo het u züntet, aber äbe vil weniger guet. I teilne Fäll gäbs sogar e Katastrofe.

Nach dem Familienfest liegt die Lupe auf der Waschpulverbox, die Linkshänderschere bei den Fingerringen, eine Elvis-CD auf der Schachtel mit den Fotoklebern. Die Lego-Räder sind in Winterstiefeln versteckt und der Schuhlöffel hängt an der Tür zur Bibliothek. Die Dose mit der Schnur steht bei den Pfannen, ebenfalls diejenige mit den Bleistiften und Kugelschreibern, der Balsam-Stift gegen rissige Haut neben dem Etymologischen Wörterbuch, die Flasche mit der Bügelhilfe vor „Frauen bauen Staat“ und der Wäschekorb unter der Küchenbank. Nur der Flaschenöffner, sonst immer mühsam gesucht, befindet sich in seiner Schachtel im Besteckfach, was auch schon beinahe „verloren“ bedeutet.

„Also es ist schon eine wunderliche Welt,
in ders von Eseln abhängt,
ob der Heiland am Leben bleibt“,

sagt die Eselin Hephzibah in:
Die Flucht nach Ägypten von Thornton Wilder

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Einheimisch

Nach überfüllten Geschäften und Gassen findet man hier im Forsthaus Bern ein angenehm ruhiges Plätzchen und erst noch den richtigen und ohne chemische Mittel behandelten Weihnachtsbaum.

Tannenbaum

Freundliche Beratung durch die Forstarbeiter und Anpassen des Stammes an den persönlichen Christbaumständer inklusive. Merci vielmal!

Sein Vorgänger hat den neuen Hauswart als „Papiirlischwyzer“ beschimpft, ihn wegen seiner Herkunft beleidigt, ihm Zettel mit „deutsche Sprach, schwere Sprach“ zukommen lassen, das Treppenhaus extra verschmutzt, absichtlich Abfall verteilt, die Bewohnerinnen und Bewohner aufgehetzt, eine Petition zu seiner Entlassung vom Zaun gerissen, eine Umfrage durch die Verwaltung erpresst. Nur weil unsere Familien daran gewöhnt sind, unwillkommen zu sein, weil Flucht, Verdingung und Verstossenwerden seit Generationen zur Geschichte gehören, hatten meine Schwester, ihr Mann und die Kinder das nötige Rüstzeug um durchzuhalten und diesen Kampf innerhalb von drei Jahren für sich zu entscheiden. Jetzt gibt es meines Wissens keinen einzigen Blockbewohner mehr, der sich den alten Hauswart zurück wünscht.

Nun ist er sowieso tot, der Ehemalige. Der aktuelle Hauswart, 2nd2nd, male, war erstaunlicherweise an die Beerdingung eingeladen. In seinem schönsten Anzug ist er hingegangen. Und hat dabei einen weihnachtlich-christlich-versöhnlichen Eindruck hinterlassen, was von der Verwandtschaft und besonders von der Witwe aufs Herzlichste verdankt worden ist. Letztere entblödete sich vorher nie, lauthals Rassenmerkmale an Albanern auszumachen, das gehörte in ihr Standartrepetoire „die-sollen-doch-heim-die-passen-mit-ihren-Grinden-doch-nicht-hierhin“. Aber wie es so geht im Leben besonders dummer Menschen: Hass und Selbsthass, Ab- und Zuneigung liegen nahe beieinander. Die Ex-Hauswartin ist heute sichtlich erleichtert, den Ex-Hauswart los zu sein und ihrer Affäre mit einem albanischen Familienvater viel ungestörter nachgehen zu können.

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