La Lune


Oben brennnt das gelbe Mutterauge.
Überall liegt Nacht wie blaues Tuch.
Fraglos ist, dass ich jetzt Atem sauge.
Ich bin nur ein kleines Bilderbuch.

Häuser fangen Träume bunter Schläfer
Wie in Netzen in den Fenstern auf.
Autos kriechen wie Marienkäfer
Leuchtende Strassen hinauf.

Alfred Lichtenstein in "Es war, als hätt der Himmel die Erde still geküsst - Gedichte aus fünf Jahrhunderten ...", Goya, 2021, ISBN 978-3-8337-3135-8
Foto: Die Jungkrähen auf dem Nachhauseweg durchs Quartier, 19. November 2021
Diesen zauberhaften Blockfamilien-Weihnachtsgruss hat Grosses Mädchen (3rd, female) von ihrem Klassenlehrer S.J. Hiltbrand erhalten. Danke! 18.12.2021
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Foto: Nelli D. (Von der Hüslisackerstrasse in Bern West aus fotografiert)

Ein Engel fragt:

„Kann ich einmal einen kleinen Augenblick

ein Menschenleben lang

vom himmlischen Saus und Braus

Urlaub nehmen?

Ich möchte gerne

als armer Mensch

den Mond andichten.“

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…auch ganz im Zeichen der Bohne.

Als Münchhausen in türkischer Kriegsgefangenschaft war, kam er einmal mit Bären in Kampf. Er schleuderte seine silberne Axt nach ihnen. Aber sie flog in die Höhe und fiel auf den Mond. Alsbald pflanzte er eine türkische Bohne, die rasch emporwuchs, bis sie sich an einem Horn des Mondes rankte.

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„Als die neuen Gesetze bekannt wurden, erschraken die älteren Chelmer ganz furchtbar. Sie meinten, von Feitel könne nichts Gutes kommen. Die Chelmer Gauner aber hielten zu Feitel. Es dauerte nicht lange, da feierte Feitels Armee grosse Siege. Sie marschierten nachts nach Gorschkow. Feitel selbst brach das Torschloss auf. Die überraschten Gorschkower mussten sich ergeben. So erging es auch den Masselbortschern und ein paar anderen Dörfern. In seinem Siegeslied sagte Seckel Dichterling voraus, dass die Chelmer Armee eines Tages Indien, Ibiza, Äthiopien, Frampol und Madagaskar erobern würde.“

Ganzer Text in: Singer, Isaak Barshevis / Shulevitz, Uri (Ill.) : Die Narren von Chelm und ihre Geschichte, Sauerländer 1975, ISBN 3-7941-1332-2

Von mit gern gelesene Blogs:

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Während Mönschlis (Ausdruck der Jungkrähen) in Flips mit umgehängten Badetüchern über den Campingplatz flopen, mühe ich mich ab mit meinem Juli-Vollmondbild. Wieder mal erhielt ich eine neue WordPress-Version, womit ich „alles“ machen könne – insha…. Die ganze Familie Blogk lag gestern auf der Lauer, um zwischen den Wolken einen Blick auf die nächtliche Lady zu erhaschen. Kurz fiel ihr Schein auf die Teiche, die Salzberge und die Arme der Kräne in der Saline, dann fuhren wieder Wolken vor. Bis spät tappten wir mit gezückten Handys durch die Nacht und wurden, trotz unzähliger Versuche, auch diesem Vollmond nicht gerecht. (Foto Linda: Luna über dem Luna Park, 23.07.2021

Nachts, im Mondschein lag auf einem Blatt ein kleines Ei. Und als an einem schönen Sonntagmorgen die Sonne aufging, hell und warm, da schlüpfte aus dem Ei – knack – eine kleine, hungrige Raupe.

… am Donnerstag frass sie sich durch vier Erdbeeren, aber satt war sie noch immer nicht. Und am Freitag frass sie sich durch fünf Orangen, und weil sie immer noch nicht satt war, verzehrte sie die 11 Knospen meines roten Margeritenstrauchs.
Carle, Eric 1929-2021: Die kleine Raupe Nimmersatt, Oldenburg : Stalling, 1969

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Maulwurf und Bisamratte wollen ihr ganzes Leben an ihrem Fluss verbringen, während Krott, nachdem sich einige Unternehmen als zu anstrengend heraus gestellt hatten, sich immer wieder nach neuen Abenteuern umsieht. Nun will er mit Pferd und Wagen „das staubige Band der Landstrasse“ erleben. Aus Sorge um den sich ständig selbst überschätzenden Krott kommen Ratz und Maulwurf mit auf die Reise.

Während der Krott grosse Reden über ihre Pläne für die kommenden Tage schwang, leuchteten die Sterne immer heller und kräftiger, und schliesslich erschien aus dem Nirgendwo ein grosser, gelber Mond am Himmel, der ihnen Gesellschaft leistete und ihrer Unterhaltung zuhörte.

Nachts im Bett haben Maulwurf und Bisamratte Heimweh nach dem Fluss und fragen sich, ob sie in aller Frühe heimlich fortlaufen sollten.

„Nein, zuerst müssen wir das hier zu Ende bringen“, flüsterte der Ratz. „Wir müssen jetzt beim Krott bleiben, denn allein ist diese Reise viel zu gefährlich für ihn. Lange kann es ja nicht dauern, das haben seine Marotten noch nie getan.“

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Foto: Susanne H., meine Nichte

Der Mond ist aufgegangen.
Ich, zwischen Hoff- und Hangen,
rühr an den Himmel nicht.
Was Jagen oder Yoga?
Ich zieh die Tintentoga
des Abends vor mein Angesicht.
Peter Rühmkorfs Variation auf ‹Abendlied› von Matthias Claudius, 1962
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Rochel hatte schon lange nicht solch eine Nacht gesehen. Der Mond spazierte mitten am Himmel, und um ihn herum waren tausend Sterne ausgeschüttet, glitzernde Brillanten. Die Luft warm, leicht und frisch, kein bisschen Wind …

Aus: Scholem Aleijchem: Stempenju, Ill.: Anatoli Kaplan

Leipzig : Reclam, 1989
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I, diesen Feiertag hätte ich beinahe übersehen, Entschuldigung, liebe Eisbären Wandernde, wie euch die Inuit respektvoll nennen!
Den Weltpinguintag im April werde ich ankündigen, damit diejenigen, welche dieses Jahr auf Ostern verzichten möchten, eine sinnvolle Feiertagsalternative prüfen können.

Zeichnungen: Briggs, Raymond : Der Bär, Lappan 1994, ISBN 3-89082-137-5

In seiner Kabine auf der Santa Maria führte Columbus das Logbuch der Reise.Tatsächlich führte er zwei Logbücher. In einem verkürzte er die Entfernungen, um die aufsässige Mannschaft zu beruhigen.
Aus: Sis, Peter: Folge deinem Traum – Die Geschichte des Christoph Columbua, Hanser 1992, ISBN 3-446-16515-0


Zudem hat der Mond einen grossen Einfluss auf die Luft und Witterung der Erde und durch sie auf Gewächs, Tiere und Menschen. Jedermann weiss, dass sich am liebsten um die Zeit der Mondwechsel das Wetter ändert und bricht.
Wenn wir Kalendermacher den Mond nicht hätten, wir könnten nicht jahraus, jahrein und wer’s verlangt, von Tag zu Tag, das Wetter also voraussagen, dass es manchmal wunderbarlich eintrifft.
Ja, der Hausfreund getraut sich zu behaupten, dass noch andere und ganz kuriose Veränderungen auf dem Erdball vorgehen könnten, wenn einmal der Mond rebellisch werden und nimmer kommen wollte.

Johann Peter Hebel (1760-1826) aus: Der Mond, it 956, 1986
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Etwas gleitet im Mondlicht dahin. Wer ist das nur?
Wer ist denn so spät in der Nacht noch unterwegs?

Aus: Schubert, Ingrid und Dieter: Nikolaus oder Weihnachtsmann?, 1990, ISBN 3-7941-3309-9

Blue Moon

Die Menschen verstecken sich, ein jeder verschliesst die Tür, meidet seine Nachbarn und betet zu Gott, er möge sein Haus verschonen. Man redet nicht mehr miteinander. Hastiges Flüstern hinter der vorgehaltenen Hand …

(Text aus: Auf der Gasse und hinter dem Ofen – Eine Stadt im Spätmittelalter, Verlag Sauerländer 1995)

Das Original des Grafikers Joerg Müller hängt seit Jahren etwas versteckt im „Bibliothekli“, wie die Jungkrähen das Zimmer mit meiner Bilderbuchsammlung nennen. Diese winterliche Prozession der Mönche durch eine von der Pest gebeutelten Stadt des Spätmittelalters schien mir passend für die heutige Zeit, in welcher einsam gestorben und in Lagerhallen aufgebahrt werden muss.

(Programmvorschau Nord Süd Verlag, Herbst 2020)

Weil dieses Jahr keine herkömmliche Frankfurter Buchmesse stattfinden kann, ein kurzer, dankbarer Blick zurück auf herrliche Oktobertage mit Büchernärrinnen, Tausenden von Neuerscheinungen, „Berühmtheiten“ ganz aus der Nähe, Gespräche und ein Glas Wein mit VerlegerInnen, müden Füssen, matschigen Sandwiches, Übernachten im Hotel Central in Wiesbaden im Mobiliar der 40er-Jahre, den feinen Schrippen neben Gummibäumen und Usambaraveilchen und – Zeiten vor dem Internet – den bleischweren Koffern voll mit Verlagsvorschauen für unsere Buchhandelskundinnen, die wir mit letzter Kraft in die Schweiz schleppten. Und nicht zu vergessen, die Deutsche Bundesbahn, die Garantie für die tollsten Abenteuer auf Schienen.

… sagt Baldula das Gespenst zu den Kindern:
„Dank euch habe ich grossen Spass gehabt bei König Babar. Aber ich muss schon sagen, dieses aufregende Leben ermüdet mich. Ich kehre nun auf mein Schloss zurück.“

Babar

Aus: De Brunhoff, Laurent: Babar und das Gespenst, Diogenes 1981

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Sternennacht

Seit seiner Ankunft in Arles am 8. Februar 1888 kreisen Van Goghs Gedanken ständig um den „Nachteffekt“. Im April 1888 schreibt er seinem Bruder Theo: „Ich brauche eine Sternennacht mit Zypressen oder vielleicht über einem reifen Weizenfeld“. Im Juni äußert er dem Maler Emile Bernard gegenüber: „Wann werde ich endlich diesen Sternenhimmel machen, an den ich immer denken muss?“ und im September schreibt er seiner Schwester: „Es will mir oft scheinen, dass die Nacht noch farbiger ist, als der „Tag“. Im gleichen Monat verwirklicht er dann endlich das Projekt, das ihn schon so lange verfolgt.

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rusalka

Silberner Mond du am Himmelszelt,
strahlst auf uns nieder voll Liebe.
Still schwebst du über Wald und Feld,
blickst auf der Menschheit Getriebe.

Aus: Rusalka – Lyrisches Märchen von Antonin Dvořák.
Aufgeführt 2017/2018 in der Oper Leipzig
Rusalka: Olena Tokar
Foto: Kirsten Nijhof 2017

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