Di. 10 Apr. 2018

(Bei der Chapelle de la Bosse)
Nicht, dass ich besonders begeistert war, als meine Tochter letzten November für die kommenden April ein Häuschen in den Freibergen mietete – und erst noch in einem Reka-Dorf.
Als Alleinerziehende wurde ich früher oft von Müttern gefragt, ob ich nicht in Reka-Ferien mitkommen möchte. Das sei so erholsam. Es gebe viel gemeinsames Spielen, Basteln, Essen, Wandern in schöner Natur. Die Kinder seien sinnvoll beschäftigt und wir Mütter hätten Zeit zum Plaudern, Lesen, Jassen, Diskutieren usw. Man schenkte mir Reka-Bons zu Geburtstag und Weihnachten, und ich hatte oft Mühe, nett Nein zu sagen, denn solche Mutter-Kinder-Ferien stellte ich mir grauenhaft vor.
In diesen Frühlingsferien werde ich von meiner Tochter eingeladen: in die Freiberge in ein abgelegenes Nest zwischen Tannen und Pferdeweiden. Besonders die Kleinkrähen freuen sich, dass ich mitkomme und ich wage nicht, mich nicht auch zu freuen. Ich rede mir ein, dann auch gleich eine geografische Bildungslücke stopfen zu können. (Franche Montagnes, was ist das? Wo ist das?)
Bei klarem Wetter sehe ich von meinem Balkon aus die jurassischen Hügelzüge. In der Schule erklärte uns der Lehrer wie der Kettenjura entstand. Dazu schob er das kreideverschmierte Handtuch längsseitig zusammen.
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