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Blogk musste in den vergangenen Wochen warten. Obwohl ich jeden Tag früh auf den Beinen war, schien es mir, zu nichts zu kommen. Die Tage hingen wie Blei an mir, und wäre da nicht der Garten gewesen mit den dürstenden Pflanzen, ich wäre einfach im 16. Stock geblieben. Als Chronistin habe ich zweifellos in der letzten Zeit versagt. Jedes einzelne Familienmitglied hatte einen total gedrängten Terminkalender. Es kam zu Kollisionen, man musste improvisieren, manchmal etwas absagen, auf- und verschieben, hie und da wurde sogar etwas vergessen – was die aus dem Lot geratene Welt nicht kümmerte.

Hier eine gemischte Auswahl Bilder aus den vergangenen Wochen:

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Seit Mitte Februar warten die ersten Gartenbilder 2023 auf einen Text. Der Winter war einfach nie meine Zeit, auch nicht, bevor ich Zeitungen lesen konnte. Zwar stehe ich immer früh auf, mache das Mittagessen für die Enkelkinder bereit, werfe einen Blick auf den Bauplatz, erledige Krims und Krams wie Osterdekoration knutselieren, Balkon fegen, Vorhänge waschen, Tischtuch nähen und endlich auch das Lavendelkissen, welches ich meinem Schwiegersohn zu Weihnachten schenken wollte. Dabei wäre ich oft lieber mit einem Apfel und einem Buch im Bett geblieben, wie damals als Kind im alten Bauernhaus.

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… und der Juni schon ziemlich angeknabbert, ohne, dass mir blogkmässig viel Berichtenswertes eingefallen wäre. Hier eine Zusammenfassung des Wonnemonats für Familie und Zugewandte.

Eine „Situation“ hat die andere abgelöst. Nun ist das Amt BSM zuständig. Nach genau 10 Jahren erhielten die Haushalte des Kantons wieder einmal eine Broschüre: Der Notfalltreffpunkt – Ihre Anlaufstelle im Ereignisfall. Ich habe diese, wie amtlich angewiesen, aufmerksam gelesen, sie in der oberen linken Ecke gelocht und an einer Schnur zu der Notfallmappe mit den Kaliumiodid-Tabletten gehängt. Trifft eine Katastrophe ein Ereignisfall ein, ist mein Notfalltreffpunkt die Aula der Sekundarschule Bümpliz. Bevor ich mich aber Hals über Kopf dorthin stürze, muss ich mich über einen QR-Code informieren, ob die Örtlichkeit schon entsprechend umfunktioniert wurde.

Ein seltener Vogel namens Thorshühnchen aus der arktischen Tundra Islands oder Spitzbergens hat sich auf dem Thunersee niedergelassen. Begeisterte Vogelkenner*innen pirschen sich mit Kameras an das Tierchen heran. Vor 13 Jahren erging es fremden Fötzeln auf unseren Gewässern nicht gut. Dieses Hühnchen hat Glück. Irgendwie werden im Moment europäische Fremdlinge wohlwollender aufgenommen, als auch schon. Zu erwähnen ist, dass das Vögelchen wahrscheinlich bald wieder nordwärts ziehen wird.

Falls Sie im Orangen Riesen Ihren Kassenbon scannen und gewinnen wollen: Miggy’s Win Machine funktioniert schlecht. Drücken Sie mit viel Gefühl den Strichcode des Bons an das rote Fenster. Sollten Sie ca. die 101. Kundin des Tages sein, ist es möglich, dass Sie um Fr. 2.- reicher werden. Kunden schmeissen den Bon nach erfolglosen Belichtungsversuchen in den Abfall. Eine Lehrerin kommt mit einer Kinderschar und hält die weggeworfenen Papierchen der Männer noch mal ans rote Licht – leider ohne Gewinn.

Wir Schweizer*innen können dankbar sein, dass Ueli, der Klugscheisser Weiseste unter den Bundesrät*innen, über sein 72. Altersjahr hinaus bleiben will, denn er habe nach 14 Jahren immer noch den Plausch, sagte er im Interview. In der Stadt Bern wird gern oder ungern mit 63 Jahren das Passwort abgegeben. Im Kanton kann das Arbeitsverhältnis mit einem Gesuch an das Kantonale Personalamt verlängert werden. Mit 70 Jahren ist dann aber auch Schluss.

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Oh Wunder, es hat sich gelohnt, unnachgiebig zu sein: Wir haben den Schulgartenschlüssel wieder bekommen!
Der heutige Tag der Erde stand unter dem Motto: „Restore our earth – Stellt unsere Erde wieder her!“ Genau das machten wir in unserem möglichen Rahmen.
Danke den Zuständigen der Verwaltung Stadt Bern, dem Präsidenten der Schulkommission und dem Vertreter meiner Partei für „Natur Bern West“.
Wir fingen wieder neu und klein an, nachdem wir die Pflanzen Ende Dezember ausgegraben, verschenkt oder an Pflegeplätze gegeben hatten. Danke allen, die den Knollen und Wurzeln eine Herberge boten!

Der Hausmeister baute mit seinem Freund an einem Unterstand für die Gartengeräte.

Voilà, jeder Stein fand seinen Platz.

Heute jäteten wir, sammelten die dürren Äste und den Abfall ein und nahmen die Gespräche durch den Gartenzaun wieder auf.
Als ich so vor mich hin hackte und schaufelte, meinte mein Enkel: „Ima, du bist ja wieder henne fit.“

Alles sah noch ziemlich leer und löchrig aus, aber Sonnenhut, Gartenmelde, Jungfer im Grünen, Borretsch, der Knoblauch und natürlich die Tulpen reckten sich der Frühlingssonne entgegen.
Noch nie genoss habe ich ihren Anblick so sehr, wie in diesem kalten Frühling.

In den vergangenen Tagen mochte ich mir kein Adventstürchen ausdenken. Alles schien mir einfach zu trist.
Wir brachten gerade eine Quarantäne zu Ende, bevor wir gleich in die nächste sausten. In den paar Stunden dazwischen kaufte ich mit meinem Schwiegersohn beim Förster einen prächtigen Weihnachtsbaum. Dieser steht jetzt auf meinem Balkon, und wahrscheinlich wird er erst an Silvester geschmückt werden können.

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Im vergangenen April erzählte mir meine Nachbarin Hedi durch den Gartenzaun über ihre Reise nach Grönland: „Da bisch de nume chliin i dere Landschaft.“
Eines ihrer Fotos nehme ich als 2. Tür.

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Solange ich mich erinnern kann, versuchte man in meiner Familie neben den gesenkten Rücken auch mit „Nasenlümpen“ und Schnüren die täglichen Herausforderungen einigermassen „in Egi“ (im Gleichgewicht) zu halten. Aus Taschentüchern gabs mit vier Knoten den Sonnenhut, jegliche Art von Verbänden, Armschlingen, Wickel, Beutelchen für am Wegrand Gesammeltes, in einen Zipfel wurde der Sonntagsschulbatzen eingebunden, ein Knoten im Tuch hiess: du darfst etwas nicht vergessen, mit etwas Spuke angefeuchtet liessen sich Kindermäulchen abreiben, bevor irgend eine Verwandtentür aufging, nichts trocknet Tränen weicher, als ein hundert Mal gewaschen und gebügeltes Grossvatertaschentuch. Bis heute ist es mir unentbehrlich. „Aber die muss man immer waschen und bügeln im Gegensatz zu denen aus Papier.“ Stimmt. In der Zeit, in welcher ich die Fussel eines gewaschenen Papiertuches von meinen schwarzen Seidenleibchen rolle/zupfe, bügle ich „im Schwick“ (im Nu) ein paar Dutzend aus Stoff.
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Hochhaus im April

Einmal hat sich ein Pfarrer bei mir beklagt, dass er nicht an seine Schäfchen herankomme. Nichts wisse er von ihnen, obwohl er doch schon so lange mit und unter ihnen sei. Er hätte sich hinter einen Gartenzaun stellen, ein bisschen in der Erde graben sollen und einfach nur warten, bis sie ihn anblökensprechen.
Die Lage meines Gartens, nicht weit von einer Tramhaltestelle entfernt an einem schmalen stark begangenen Quartierweg gelegen, wäre ideal gewesen für den verschmähten Hirten. Er hätte vernommen, dass das Hundchen von Frau Rütschi beinahe blind ist, von ihrem Sohn aber heiss geliebt wird, so dass der bald Vierzigjährige gar nicht von Mutter und Tierchen weg ziehen mag. Krankheiten von ganzen Generationen, schlimme und glimpflich abgelaufene, wären ihm im Detail geschildert worden, samt Therapien schulmedizinisch und homöopathisch. Lehrerversicherungskasse, Banken, frühere und heutige Finanzkrisen, Deutsche in unseren Krankenhäusern (sehr nett und mitfühlend), Wellnessbäder (Solbad Sigriswil noch besser als „Beatus“ Merligen), Ferien im Tirol wo Mann das Handörgeli mitbringen darf, alles (und mehr) hätte der Pfarrer unter freiem Himmer durch den Maschendraht erfahren. Auch Erziehungsprobleme und -fragen, Ehen, Freundschaften, glücklich oder traurig beendet, mühsame Nachbarn, Umzüge, Geburten, von schwer bis ganz „ring“, „gfitzte“ Enkel, erfolgreiche Kinder, Minarette ja oder nein, Meinungen zu Kriegen, Mord, Todschlag, Teppichboden, Platten oder Parkett hätten ihm ein Bild seiner Gemeinde gegeben. Aber nun ist er schon lange weg, der unglückliche Gottesmann, wurde in den Synodalrat (Bürojob) gewählt und alles, was er nie vernommen hat, weiss jetzt ich.

Nur zu gerne würde ich einmal eine Bombe – eine Malvenbombe natürlich – werfen, wie dieser Maurice Maggi.

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Alte Bekannte

Nach langer Zeit bin ich ihm an diesem Wochenende wieder einmal begegnet. Meine Schwester Rosy, die mein Faible für ihn all die Jahre hindurch nicht vergessen hatte, brachte mich mit ihm zusammen. Abgesehen von der tiefen Stiel-, der weiten Kelchgrube und der Schorfanfälligkeit ist zu seinem Äusseren nicht viel zu sagen, aber der Duft dieses Apfels aus meiner Kindheit ist noch heute paradiesisch! Während die Herbststürme das alte Bauernhaus in den Balken ächzen und knacken liessen, flog ich mit Biggels in die Südsee, in die Arktis oder tauchte nach Perlen – durchlesene Nächte nicht ohne einen Kentapfel.
Es gab noch eine zweite Begegnung mit alten Bekannten. Als ich für die Bären-Wirtin einen Strauss Sonnenblumen schnitt, grüssten mich zwei Frauen über den Gartenzaun, nannten mich beim Vornamen. Sie hätten gehofft, mich hier im Dorf anzutreffen und wie sie sich nun darüber freuten. Ich sähe immer noch so aus wie vor vierzig Jahren, überhaupt hätte ich mich nicht verändert. Mein Gehirncomputer arbeitete zum Glück blitzschnell und ich konnte die beiden als Margrit und Trudi „hin tun“. Bei Kaffee und Waffeln kramten wir, zusammen mit meinem alten Vater, in Erinnerungen an unsere gemeinsame Kinderzeit in dem kleinen Bauerndorf an der Emme. Vor ihrer Heimreise baten Margrit und Trudi darum, dass ich ihnen Mutters Grab zeige.
Ich wusste gar nicht, dass meine Familie und ich bei ihnen so lange Zeit in guter und lebhafter Erinnerung geblieben waren. Ein schönes Gefühl.

Die Familiengarderobe im Schwimmbad ist geräumt, in den Medien wird wieder Rilke zitiert, im Mailverkehr der Sektion wünscht man den Genossinnen und Genossen ein schönes Wochenende zum Kräftesammeln u.a. auch für den Wintereinbruch, die Guschti (Rinder) kommen nächsten Donnerstag von der Alp, schön geschmückt, alle die, welche die sommerlichen Unwetter und die abschüssigen Weiden heil überstanden haben. Die Bettagsblumen verdecken manch lottrigen Gartenzaun, und eigentlich müsste man zum Nussen „den Hecken nach“. Die Geranien auf Lauben und Fensterbänken haben sich in ihrem Hängen und Ranken erst jetzt, wo’s dem ersten Reif zu geht, ihren Standorten angepasst. Zu meinem Erstaunen lese ich zwischen der Blütenpracht auf Leintücher gemalte Botschaften: „Anita und Urs heiraten“, „Wir haben geheiratet: Sonja und Ernst“, „Just married: Katharina und René“, „Florian ist da! Dr Papi isch stolz!“ Möchte auch im 21. Jahrhundert j e t z t niemand alleine bleiben? In den Baugruben vor dem Dorf wird gebaut, denn wer j e t z t kein Haus hat, baut sich keines mehr? All diese Zeichen des nahenden Winters könnten übersehen werden, wäre da nicht die Flut der Herbst/Winter Modekataloge. Routiniert trennt frau alle Modelle mit floralen Applikationen, aufgestickten Pandabären, Schneemännern, Paillettenpanthern, Imitat-Perlen, Ajourmustern, Zierknöpfen, abgesteppten Biesen, akzentuierenden Kontraststreifen und aparten Strickmustern, von den unifarbenen Shirts, Röcken und Jacken – wahrlich, eine aufwändige (endlich habe ich Gelegenheit, dieses Wort passend zu benutzen) Arbeit! Kein Körperteil wird aber in den Katalogen behutsamer behandelt, als die weibliche Brust. Dafür gibt es vorgeformte Cups, doppelt unterlegt, mit Stäbchen an den Seiten. BHs haben bequeme gepolsterte Träger mit Frottee und verstärktem Gummizug aus Fiberlfill, die für sicheren Beschwerde freien Halt sorgen, als „Stossdämpfer“ wirken und nicht einschneiden. Formbügel bieten optimalen Halt. Nicht fehlen dürfen die exquisiten schmückenden Details wie ausdrucksstarke feminine Spitze oder Silberlyrexprint geflockt mit kleinen Schleifen und Strasssteinen. Natürlich weden wir lesen, wenn die Blätter treiben und auch ab und zu ein bisschen schreiben …