2022


Nachdem ich mich beim Bundesamt für Energie kundig gemacht hatte, nahm ich „Energieeffizienz“ gleich in meine Wortschatzliste auf. Ich bin, in Anbetracht der kritischen Lage, dankbar für alle uns von Ämtern ans Herz an die Vernunft gelegten Spartipps. Da ich die meisten schon mein Leben lang anwende, sind solche Ratschläge eine beruhigende Bestätigung.

Die billigste und umweltfreundlichste Energie ist die, die wir nicht verbrauchen und deshalb gar nicht erst produzieren müssen. Energieeffizienz, das heisst die möglichst wirkungsvolle und sparsame Nutzung von Energie, ist daher ein wesentlicher Pfeiler der Schweizer Energiestrategie. Eine hohe Energieeffizienz hat viele Vorteile: Sie senkt den Energieverbrauch der Schweiz und vermindert die Treibhausgasemissionen.

Website Bundesamt für Energie, 2022

Einem anderen Amt scheint Energieeffizienz im Zusammenhang mit Elektrizität noch fremd zu sein. Die sechste Nacht in Folge brennt dort grelles Licht in einem unbenutzten Büro einer städtischen Verwaltung und raubt den Nachbar*innen den Schlaf.

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… schrieben wir als Familie den ersten Test-Blogeintrag. blogk.ch war ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk meiner Kinder, und wahrscheinlich ein bisschen als Ersatz für den regen Briefwechsel gedacht, den ich nach dem Tod meiner Freundin Rosmarin vermisste. An diesem 25. August 2004 wusste ich zuerst nichts mit der Adresse anzufangen, hatte kaum eine Ahnung von Blogs. Stand da im Zusammenhang mit dem Krieg im Irak etwas in der Zeitung über einen Blogger aus Bagdad? Nie hatte ich daran gedacht, selbst ein „Tagebuch“ im Internet zu führen. Inzwischen bewegen sich die Mitglieder der Blogk-Familie auf schnelleren Plattformen, müssen beruflich viel schreiben und überlassen mir vertrauensvoll die „Blogkfamilienchronik“. Was sich leider nicht geändert hat: Wie vor 18 Jahren herrschen im Irak weiterhin Krieg und Terror.

Am Freitag, den 12. August öffnen der Restaurator Marc Etter und der Metallbauer Bänz Brugger die Wasserleitung. Die Schlange beginnt zu speien, spritzt feine Wasserstrahlen in die blaue Wundertüte, aus welcher – Überraschung – viel mehr Wasser heraus plätschert. Indianerzelt, Ball, Wasserrad und drehende Scheibe, Formenerlebnisse aus der Jugend des Künstlers, können durch den Wind, zum Stehen gebracht werden und laufen darauf von selbst wieder an. Marc Egger meint: „We dr gseht, dass er isch blibe stah, gät ihm eifach e Mupf.“ Das machen wir gerne. Aus unserer hohen Warte werden wir auch einen Hirtinnenblick auf den Zurückgekehrten werfen, wie wir es schon seit Jahren immer wieder taten, nervig weibelten, damit die Überreste von damals nicht alle in der Abfallmulde landen.

Ein kleiner Rückblick für Familie und Zugewandte:

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Da sind die ersten Schultage meiner Geschwister, Töchter und der älteren Enkelkinder, und dann die unzähligen in den vielen Jahren als Hortleiterin. So ein bisschen aufgeregt und gespannt war ich letzten Montag trotzdem, denn in der Familie werde ich wohl keinen solchen mehr erleben. In den Ferien schaute ich frierend zu, wie Kleinesmädchen in einem Riesenwarenhaus bei Montpellier den Rucksack nach ihren Kriterien auswählte: Verschlüsse, Fächer und Nebentäschchen, Träger und natürlich in Blau, wie die momentane Lieblingsplüschfigur mit den Segelohren. Am vergangenen Sonntag wurde mir der überaus reichhaltige Inhalt vorgeführt: kleines Etui mit Bastelutensilien, grosses Etui mit Faber Castell Buntstiften, Faber Castell Doppelspitzdose in Form eines Käfers mit Radiergummi, Trinkflasche, Znünibox, Filz- und Bleistifte, 1 Frixion-Schreiber. Ein blaues Klebeband mit Namen zierte jeden Gegenstand. Dicke Schweisstropfen nahmen mir die Sicht auf diese Auslegeordnung, und ich war sehr froh um den neuen Spezialbleistift mit integriertem Ventilator, den ich benutzen durfte.

Das Turnsäcklein und dessen Inhalt sah ich mir erst am Mittwoch an. Da trug die Erstklässlerin auf dem Schulweg einen neuen Hut in Neongelb und ein Leuchtgilet – gesponsert von der Stadt.

Nichts geht über Qualitätsarbeit: Die seltene Münze wurde vor ca. 1800 Jahren geprägt und im vergangenen Juli bei Haifa von Meeresarchäolog*innen entdeckt.

Die Münze der römischen Göttin wurde laut der Israelischen Altertumsbehörde IAA, unter Antoninus dem Frommen (138-161 n. Chr.) in Alexandria, Ägypten, geprägt. Sie trägt die Inschrift „Jahr acht“, was dem achten Jahr der Herrschaft des Kaisers entspricht und den Höhepunkt der „Pax Romana“, einer Zeit relativer Ruhe im Römischen Reich, markiert.

Eine Seite der Münze zeigt ein Bild von Luna, die römische Göttin des Mondes und ein Bild des Tierkreiszeichens für Krebs. Die andere Seite zeigt Antoninus Pius. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern war Antoninus der Fromme kein Militär und nahm an keinen Schlachten teil, wie die IAA weiter berichtet. „Er liess Tempel, Theater und prächtige Mausoleen errichten und förderte Wissenschaft und Philosophie“. Die römische Göttin Luna repräsentiert in der Mythologie den Mond und ist der weibliche Gegenpart ihres Bruders Sol, der Personifikation der Sonne.

Euronews, 26/07/2022

Hoffentlich bekommen Sie trotz des dominierenden Mondlichts noch ein paar flitzende Sternschnuppen- oder ein paar andere Meteorschauer zu sehen.

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Jahrzähnte isch es här, das i die letschte Härdöpfu ufgläse ha. Wahrschiinlech i dr Bamershalte Ändi Füfzgerjahr. Wil i gäng dr Arbeitsablouf uf em Fäld mit luschtige Gschichte gstört ha, isch mis Ämtli ds Zvierimache gsi. D’Härdöpfu si vom Vater ggrabt worde, will me ja ke einzegi Chnolle het dörfe aahoue mit em Charscht. Ufgläse hei se mir Ching zäme mit dr Mueter.

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Irgendwo muss doch eine Schriftstellerin in den Salikornien stehen oder ein Schriftsteller in den Salinen, um sich von diesem Sonnenaufgang inspirieren zu lassen. Aber nein! Wenn man so jemanden brauchen würde, ist niemand in Sicht und frau auf sich selber angewiesen. Die Flamingos schlafen noch, die Hälse in ein S und die Köpfe auf ihre Rücken in die rosa Flügelfedern gelegt, das Wasser der Seen und Kanäle zwischen den Deichen glitzert. Dahinter ruht die Statdmauer von Aigues Mortes, überragt vom Tour de Constance, mit scharfer Schere aus dem Feuerhimmel geschnitten. Die aufgekratzten Jungkrähen sind still geworden – für einen Moment. Kein leichter Abschied. (Notiert am 31. Juli 2022)

Foto: Christian Mendez, unermüdlicher Chronist seiner „Belle Camargue“, Ende Juli 2022

Ich sitze im Café de Paris am Kanal und bin froh über jedes kühle Lüftchen. In ihren Booten schippern die Alten mit orangen und gelben Enkelkindern gemütlich entlang der Fischkutter wahrscheinlich einer Cabane, einer lauschigen Hütte, entgegen. Meine romantischen Vorstellungen von sommerlichem Leben am kühlen Wasser haben sich etwas verflüchtigt, seitdem mir von Hausbootreisenden bestätigt wurde, dass sämtliche Fäkalien, zwar gehäckselt, aber naturrein im Kanal landen. Die Läden und Restaurants klagen über mangelnde Kundschaft: „Trop calme“. Von den Einnahmen der 8 Postkarten und den 20 Meersalztruckli, Bringsel für zu Hause, kann niemand leben. Immerhin geht Kleinesmädchen jeden Morgen in die Boulangerie und kauft Baguetten zum Zmorge und eine für den Strand. Die grösste Anstrengung des Tages ist das Anziehen des Badekleides über den schweissnassen Körper. In Berndeutsch ist es ein richtiges „Schriisse“.

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… Stechmücken auf Erden.

Danke, ihr lieben Fotograf*innen, dass ihr mir diese Vollmondbilder überlassen und dafür unzählige Mückenstiche in Kauf genommen habt!

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Seit Jahren „piept“ uns eine Zwergohreule durch die camarguaisischen Julinächte. Diesen Sommer mindestens in der 5. Generation. Wir nennen sie den „Hingertsivogel“ (Rückwärtsvogel), weil ihr Ruf an das Warnzeichen eines rückwärtsfahrenden Lastwagens erinnert. Zwischen fünf und sechs Uhr morgens hat der Winzling, manchmal im Duett mit einem Weibchen, seine Pflicht getan und schweigt. Gackernde Möwen, schnatternde Elstern, gurrende Tauben, mir Unbekannte mit Pfeifen und Tschilpen hüpfen und flattern nun auf Ästen und Dächern. Im Hintergrund das Lodern von Flammen in einem Kamin das Rauschen des Meeres. Menschen haben die Bühne des neuen Tages noch nicht betreten. Erst in den frühen Morgenstunden liessen die blutgierigen Mücken sie endlich schlafen, Antibrumm hin oder her. Einige Bäcker*innen müssen aber den Weg in die Backstuben gefunden habe, denn gegen sechs Uhr schwebt ein Duft nach frischem Brot über dem Campingplatz. Vom rechten Kanalufer bimmelt das Glöckchens der Kirche St. Pierre sieben Uhr.

Zeit für die Hex, gelbe Rüben zu schaben. Den Kaffee gibt‘s erst um acht.

Den Termin bei meiner Coiffeurin Rosalina hatte ich falsch notiert. Ich kam zu früh und schaute Fatmir, dem Herrencoiffeur zu, wie er einen sportlichen Grauschopf umschnippelte, bis der weisse Nacken und die Ohren des Kunden blossgelegt waren. Auf dem Kopf wurde ein Büschel Haare in Kammzähne genommen, gestuft, gegelt, geknetet und in Strähnen gezupft, während die beiden Herren sich über die desolaten Zustände an den Flughäfen unterhielten. Um mich nach der selbst verschuldeten Warterei ein bisschen aufzumuntern, brachte mir Rosalina als erstes einen Espresso, ein Glas Wasser und ein Haselnussküchlein. Wieder einmal sah ich nach der „Behandlung“ richtig jugendlich frisch, ja beinahe keck aus. Allerdings verflüchtigte sich dieser erhabene Moment spätestens dann, als ich an der Haltestelle auf der Neuen Berner Bank, bar jeden Schattens, den Bus erwartete und mir der Schweiss salzig in die Augen lief. Ich meinte, ein leises Pfff zu hören – die Luft aus meiner neuen Frisur? – als ich den Sonnnenhut aufsetzte.

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… nach Westen, der Juni-Vollmond mit den vielen Namen.

Um 05:35 Uhr ist er nicht mehr zu sehen.

Die Sonne geht auf.

In der vergangenen Nacht hat der Vollmond – ohne Ansehen der Person – unsere Stuben ausgeleuchtet …

… und einige Kinder bis mindestens 22:57 wach gehalten.

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… und der Juni schon ziemlich angeknabbert, ohne, dass mir blogkmässig viel Berichtenswertes eingefallen wäre. Hier eine Zusammenfassung des Wonnemonats für Familie und Zugewandte.

Eine „Situation“ hat die andere abgelöst. Nun ist das Amt BSM zuständig. Nach genau 10 Jahren erhielten die Haushalte des Kantons wieder einmal eine Broschüre: Der Notfalltreffpunkt – Ihre Anlaufstelle im Ereignisfall. Ich habe diese, wie amtlich angewiesen, aufmerksam gelesen, sie in der oberen linken Ecke gelocht und an einer Schnur zu der Notfallmappe mit den Kaliumiodid-Tabletten gehängt. Trifft eine Katastrophe ein Ereignisfall ein, ist mein Notfalltreffpunkt die Aula der Sekundarschule Bümpliz. Bevor ich mich aber Hals über Kopf dorthin stürze, muss ich mich über einen QR-Code informieren, ob die Örtlichkeit schon entsprechend umfunktioniert wurde.

Ein seltener Vogel namens Thorshühnchen aus der arktischen Tundra Islands oder Spitzbergens hat sich auf dem Thunersee niedergelassen. Begeisterte Vogelkenner*innen pirschen sich mit Kameras an das Tierchen heran. Vor 13 Jahren erging es fremden Fötzeln auf unseren Gewässern nicht gut. Dieses Hühnchen hat Glück. Irgendwie werden im Moment europäische Fremdlinge wohlwollender aufgenommen, als auch schon. Zu erwähnen ist, dass das Vögelchen wahrscheinlich bald wieder nordwärts ziehen wird.

Falls Sie im Orangen Riesen Ihren Kassenbon scannen und gewinnen wollen: Miggy’s Win Machine funktioniert schlecht. Drücken Sie mit viel Gefühl den Strichcode des Bons an das rote Fenster. Sollten Sie ca. die 101. Kundin des Tages sein, ist es möglich, dass Sie um Fr. 2.- reicher werden. Kunden schmeissen den Bon nach erfolglosen Belichtungsversuchen in den Abfall. Eine Lehrerin kommt mit einer Kinderschar und hält die weggeworfenen Papierchen der Männer noch mal ans rote Licht – leider ohne Gewinn.

Wir Schweizer*innen können dankbar sein, dass Ueli, der Klugscheisser Weiseste unter den Bundesrät*innen, über sein 72. Altersjahr hinaus bleiben will, denn er habe nach 14 Jahren immer noch den Plausch, sagte er im Interview. In der Stadt Bern wird gern oder ungern mit 63 Jahren das Passwort abgegeben. Im Kanton kann das Arbeitsverhältnis mit einem Gesuch an das Kantonale Personalamt verlängert werden. Mit 70 Jahren ist dann aber auch Schluss.

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Die Frösche quaken 
Die Vögel zwitschern 
Die Kinder schlafen
Die Mondfinsternis beginnt
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… sind wir wieder im Wasser! (22°C) Zusammen mit zahlreichen Besucherinnen und Besuchern über die Quartiergrenzen hinweg feiern wir heute die Eröffnung unseres Weihers. Bademeister*innen strahlen, Kinder stürzen sich übermütig nach einem Rutsch auf der neuen Bahn ins Wasser, Eltern blasen sich die Lunge aus dem Leib an Bötchen und Bällen, Badetücher werden im neuen, üppigen Rasen ausgebreitet, das Glacewägelchen von Gelateria di Berna fährt auf, die Synchronschwimmerinnen tänzeln durchs Wasser, das Orchester spielt, der Stapi, sommerlich leicht gekleidet, spricht ein paar Worte, sagt, dass dieser Teich viel älter als die Stadt Bern, und viel grösser gewesen sei, und nun wünsche er allen eine frohe Saison. Die Direktorin für Bildung, Soziales und Sport (BSS) freut sich auch sehr, mischt sich unters Volk, eigentlich alles alte Bekannte. Für einmal ist die Gemeinderätin das „Fränzi“, wird verschont von Kritik und jeglicher Motzerei über die Stadtpolitik, bekommt lauter Komplimente von den Stimmbürger*innen. Heute ist ein Feudentag mit Gratisglace, Gratistrinkflasche und Gratisbadetuch, bestickt mit

Bern bewegt! Vielfältig. Nachhaltig. Aktiv.

Finale Ligure, 14. April 21:39
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Wahrscheinlich habe ich die beliebten Aprilscherze in den Zeitungen übersehen. Oder gab es diesen 1. 4. passenderweise keine? Doch, der Quartieranzeiger „Blizer Woche“ konnte sich nicht zurückhalten und veröffentlichte schon Ende März einen Beitrag über den Kunstrasen rund ums neu sanierte Schwimmbad in Berns Westen. Nicht besonders witzig.

Obwohl ich vom Putzen nach Kalender nichts halte, überkommt mich vor Ostern vermehrt das Bedürfnis, hier etwas feucht abzuwischen, dort auszuspülen, zu polieren, einzuräumen, umzutopfen, runde Ecken eckig zu fegen, auch wenn sie sich hinter Möbelstücken verbergen, diesen oder jenen Stapel Papier durchzusehen, meistens wegzuwerfen. Papier „versuumt“ (raubt Zeit). Ich stosse auf einen Brief an meine Freundin Rosmarin, Lektorin bei einem grossen Kinderbuchverlag. Ich habe ihn vor 20 Jahren geschrieben. Hier ein Teil daraus in Erinnerung an eine grosszügige, belesene Frau mit viel Humor:

… schicke ich dir noch ein Paar handgestrickte Socken für frühlingshafte Temperaturen. Meine Töchter finden sie zu gross, aber ich sagte, dass du Modell „Schiff“ willst, welches wirklich nicht drückt. Das Muster ist ein sehr altes mit Löchligang und rechts und links. Mit mir wird diese „Kunst“ in der Familie aussterben. Das ist ein hausfraulicher Niedergang: Niemand mehr kann im Maschenstich flicken, niemand ein Käppchen (Sockenferse) stricken, niemand weiss, wie Öpfelrösti richtig geht, seit meine Schwiegermutter Berthi in der weitläufigen Himmelsküche – derjenigen auf Erden ähnlich – knetet und schnipselt. Und die Handarbeitslehrerinnen wurden nach 150 Jahren auch abgeschafft.

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Wenn ich hier bei blogk in die ersten Jahre zurück lese, sehe ich, wie mir der Humor im Laufe der Zeit abhanden gekommen ist. Als Kind hatte ich ab und zu schmerzhafte Lachanfälle. Grund dafür waren meist aufgeschnappte Gesprächsfetzen von Erwachsenen, die ich mit meiner Fantasie verknüpfte, so dass die „kurligsten“ (sonderbaren, komischen) Bilder entstanden. Meine Mutter hatte die Ottomane – das Wort „Sofa“ kannten wir noch nicht – beim Sattler neu beziehen lassen. Als ich wieder einmal sterben musste vor Lachen, warf ich mich auf das neue, grüne Tuch mit den beigen Blüten und liess meinen Tränen und der Schnudernase freien Lauf. Es war in einer stürmischen Nacht, als ich im flatternden Nachthemd den Hang vor dem Haus hinauf stieg zur Strasse, wo ich zum Vergnügen der ganzen Familie bei den zwei Birken die Stalllaterne schwenkte. Unbrauchbar war ich bei der Feldarbeit, weil ich Vater, Mutter und Geschwister zum Lachen brachte und so den ordentlichen Ablauf des Heuwendens störte. Als Erwachsene wurde ich gerne an Hochzeiten eingeladen, denn neben mich konnte man jedes Müeti, jeden Ätti, überhaupt jeden komischen Kauz platzieren, sogar die Grimmigen, Verbitterten fanden am Ende das Fest gelungen. Ausserdem war ich gut im Vorlesen von Hochzeitsgedichten. Es gab einige Leichenschmäuse, an denen ich die Angehörigen, besonders die Nachkommen, ein bisschen trösten konnte, indem ich ihnen heitere Begebenheiten aus dem Leben der Verstorbenen erzählte.

Alles Schnee von gestern.

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geschrieben am ersten Schultag an einer Berner Schule von einem Oberstufenschüler aus der Ukraine, 17. März 2022:

Vier russische Panzern
Einmal, kommen vier russische Panzern nach einen Dorf in der Ukraine. Die zwei von ihnen haben von anderen zwei Benzin weggenommen um mehr Brennstoff zu finden. In dieser Zeit sind die ukrainische Dorfbewohnern aus ihre Häuser gegangen und haben auf die Panzern ukrainische Flaggen gehängen. Als die russen zurückgekommen sind; sahen sie zwei Panzern mit Flaggen und begonnen sie zu schiessen. Nur nach sie diese Panzern erschossen haben, verstanden sie, dass die zu ihnen gehören. Dann kommt die ukrainische Armee und die befürchtende Panzern haben versucht durch die Brücke wegzulaufen, aber die Brücke konnte nur Autos, die max. 5 Ton. wiegen halten und deshalb sind die zwei Panzern in tiefes Wasser gefallen.

Es ist ein trüber, kalter Tag. Seit einem Monat sind die Massnahmen gegen die Coronaepidemie aufgehoben. Kleinesmädchen und ich beschliessen, ein Brot für die Familie zu backen, um das notvorrätliche Mehl etwas abzubauen. Ich muss nur wenig helfen und lasse die Bäckerin schalten und walten.

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